Mittwoch, 25. Dezember 2024

Psychologie

Was sich jetzt, im Nachhinein erweist, ist, dass die Anfangszeit, das scheinbar Lästigste, Schwierigste, scheinbar Ungeeignetste, ärgerlich und unzureichend Wirkende, die Psychotherapie, am wichtigsten war.

Warum? Dieser so ausschauende Minischritt, dieses so Anstrengende und offenbar Nutzlose oder kaum Wirksame, dieses Schrittchen in der eigenen Entwicklung, diese womöglich ohne Effekt verpulverte gefährliche Zeit, hatte alle weiteren größeren Schritte vorbereitet. Das muss einem auffallen. In der Rückschau. Dass das sonst gar nicht möglich gewesen wäre, die weiteren, dann größeren Schritte der Entwicklung, der dann deutlichere Erfolg, und so weiter.

BGE im Sozial- und Steuersystem

 Universal Basic Income (MIT Press Essential Knowledge)

Was kostet ein Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)

Der Autor unterscheidet zwischen Netto- und Bruttokosten. Diese Unterscheidung ist sehr wichtig und wird meistens von den Grundeinkommens-Gegnern vermieden. Den Grundeinkommens-Gegnern geht es darum, Horrorgeschichten über das BGE zu verbreiten und das scheint am ehesten möglich, mit unzutreffenden Aussagen über das BGE. So halt auch bei den Kosten. 

Karl Widerquist macht deutlich, dass bei den Kosten für das Grundeinkommen, nur die Nettokosten in Frage kommen. Die Bruttokosten sind diejenigen, bei denen der Eigenanteil verschwiegen wird. Nettokosten sind jene, bei denen der Eigenanteil abgezogen wurde. Wer 1000 Grundeinkommen bekommt, aber 1200 Steuern zahlt, hat sein Grundeinkommen selbst finanziert. Daher sind die Kosten für ein Grundeinkommen deutlich geringer, als wenn man bloß den Grundeinkommen-Betrag mal der Bewohnerzahl multipliziert.

Nicht die Kosten seien das Problem, so der Autor, sondern die Implementierung des BGE, in das bestehende Steuersystem. Nach Berechnungen, die bereits 2015 für die USA angestellt wurden, würden nur knapp 3% des Bruttosozialprodukts benötigt, um die Armut in den USA für alle Betroffenen zu beenden, durch Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens für alle Bewohner. 

Die Wertschöpfungssteigerungen seit den 50er Jahren, sind dermaßen hoch, dass die Einsetzung eines BGE problemlos möglich ist. Und das dann im Anschluss die Arbeitsanreize fehlen würden, ist eher unwahrscheinlich, weil selbst bei einer 50% Einkommenssteuer noch so viel an Konsumkraft für den Einzelnen erreichbar ist, dass es sich lohnt eine Tätigkeit zu ergreifen. 

Was soll besteuert werden? 

Widerquist unterscheidet Einkommen durch Arbeit und durch Eigentum. Es erscheint sinnvoll, nicht die Arbeit zu besteuern (Arbeit, z.B. als Dienstleistung, wird ständig gebraucht), sondern den Besitz. Geldbesitz, Reichtum und Landbesitz sind solche Werte, deren Besteuerung möglich ist, für die Finanzierung eines BGE. Es kann die Umweltverschmutzung, die Missnutzung der Umwelt und der Ressourcen besteuert werden. Und über eine Konsumsteuer kann der hochwertige Konsum, der Reichenkonsum abgeschöpft werden, während durch unterschiedliche Steuersätze für Grundversorgungs-Güter, die Konsumsteuer gerecht gestaltet werden kann. 

Da es verschiedenste Hebel bei der Besteuerung gibt, wäre eine Finanzierung des BGE möglich, ohne die Produktivität allzu sehr auszubremsen. 

Freitag, 29. November 2024

Diskussionspunkte - YouTube basic income II

Was wurde noch in der Diskussion besprochen. Mögliche Gründe für den Wahlerfolg Trumps. Es war eine Wahl gegen die Eliten und gegen den Status Quo. Die Leute wollen nicht mehr weiter so, leben. Und sie fühlen sich in Distanz zur Klasse der Mächtigen und Entscheidern. Alle guten Kräfte hätten eine Chance, wenn sie einen sinnvollen gesellschaftlichen Wechsel ankündigen und durchführen würden. Z.B. Wechsel zu einem besseren Sozialsystem, welches allen Menschen ein würdevolles Leben ermöglicht. Die Zölle, die Trump einführen will, würden eventuell die Lebenshaltungskosten verteuern. Dies könnte aber besser umgesetzt werden, mit einer Fair Tax. Einem Rebate Programm, welches ähnlich wie ein Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) wirkt. Das heißt die Bürger bekämen monatlich eine staatliche Rückvergütung für die höheren Steuern, in Form eines BGE, als Ausgleich. - Außerdem: Im Iran wird so etwas, wie ein BGE umgesetzt. 

Sonntag, 24. November 2024

Ist die Wettbewerbsidee gut?

Bei vielen Sportarten, Wettkämpfen, haben die Veranstalter mit Betrug, Doping und so weiter zu tun. Es gibt immer wieder Versuche, fairen Wettbewerb auszuschalten und zu stören, durch Manipulation und Ähnliches.

Was bedeutet das für die Gesellschaften.

Der Wettbewerbsgedanke spielt in unsere Gefühlswelt hinein. Wir können es erleben, wenn wir als Zuschauer oder Mitwirkende bei Sportveranstaltungen anwesend sind. Wettbewerb wühlt uns gefühlsmäßig auf und die Emotionen gehen hoch. Weinen, Schreien, Jubeln wechseln sich ab, je nachdem wie Entscheidungen, Platzierungen uns selbst betreffen oder berühren.

Was heißt eigentlich Wettbewerb, z.B. in der Wirtschaft. 

Die besseren und besten Produkte und Serviceangebote, sollen am Markt erhältlich sein. Leider gibt es Akteure an den Märkten, die fairen Wettbewerb nicht schätzen und womöglich versuchen, auf unlautere Weise trotzdem Erfolg zu haben. Die Frage stellt sich, ob wir überhaupt Wettbewerb in Gesellschaften benötigen oder ob wir auch anders zu guten Produkten und Dienstleisten gelangen können. 

Für viele Menschen ist Wettbewerb gar nicht interessant. Sie können sich Gesellschaften vorstellen, die überwiegend oder ganz ohne Wettbewerb funktionieren. Wären wir nicht schon zufrieden, wenn alle Menschen mit dem Nötigsten versorgt sind? Nahrung, Kleidung, Wohnraum und Energie für alle Menschen. Für die Grundversorgung benötigen wir keinen Wettbewerb, sondern in erster Linie eine gerechte Verteilung der benötigten Güter.

Für den ganzen Bereich der Grundversorgung, Strom, Energie, Internetanschluss, Wärme, Wasser, ÖPNV, ist für die meisten Menschen eine Standardversorgung ausreichend. Es gibt viele Leute, die kein Interesse an Wettbewerb und Konkurrenz haben. 

Andererseits sind die besten Leistungen und Produkte auch von Belang. Nur will sich nicht jeder in eine Wettkampf -Situation begeben. Gesellschaften sollten dies berücksichtigen und niemanden in Arbeit zwingen, für die jemand in Konkurrenz zu anderen Arbeitnehmenden stehen muss.

Die Arbeitswelt, die auf Konkurrenz aufbaut, bringt die Bewohner der Gesellschaften gegeneinander auf und spielt diese gegeneinander aus, verbraucht, verwurstet und missbraucht sie und beutet ihre Arbeitskraft aus.

So schön die tollen Produkte sind, wenn das der Preis sein soll, für den diese auf Hochglanz polierte Welt existiert, stellt sich die Frage, ob man das will. Wenn wir aber nicht zur Konkurrenz gezwungen sind und uns dann freiwillig dem Wettbewerb stellen, dann ist das etwas anderes.

Diskussionspunkte - YouTube basic income

Parteien alle gleich.

Ein Thema war, ob die Parteien austauschbar ähnlich sind und wir in Wirklichkeit ein Ein-Parteien-System haben, auch, wenn den Bürgern verschiedene Parteien zur Auswahl stehen.

Dies lässt sich einfach dadurch feststellen, ob die Bürgerinnen und Bürger noch eine Opposition wahrnehmen, die unterschiedlich zur herrschenden Partei oder herrschenden Koalition erscheint. Viele Bürger können diese Unterschiedlichkeit nicht erkennen und deshalb sind viele BürgerInnen auch Nichtwähler. Man empfindet die Parteien nicht mehr als unterschiedlich und selbst wenn, sieht man, wenn sie an der Macht sind, dass sich kaum etwas ändert zu vorher. Insofern sind die Parteien tatsächlich alle austauschbar, auch im negativen Sinne, dass man von keiner Partei mehr, sinnvolle Entscheidungen erwartet. 

Und besteht da nicht die Gefahr, dass man dann rechts wählt? Eigentlich nicht. Wenn die Leute gute Politik, gute Sozialpolitik, lebenswerte Gesellschaften, gute Wirtschaftspolitik wollen, dann kann man erst recht nicht rechts wählen. Denn rechts ist Teil der schlechten Politik, also Teil des herrschenden Parteiensystems und Teil der überkommenen Parlamentarischen Demokratie. 

Parteien bringen uns nicht mehr weiter. Wie kann funktionierende Demokratie in der heutigen Zeit aussehen?

Die Zukunft der Demokratie liegt in den BürgerInnen selbst. Sie sind es, durch die die Demokratie repräsentiert wird und nicht die Politiker. Die Bürger müssen sich sachkundig machen, für alle Bereiche der Gesellschaft. Und dann haben sie die Verantwortung, wie die entwickelten Ideen und Vorstellungen umgesetzt werden. 

Der Mehrheitsentscheid darf allerdings nur eingeschränkt wirksam werden. Wenn die Mehrheit zu Brutalität und Ungerechtigkeit neigt, darf nicht die Mehrheit entscheiden. Das muss unabhängig von Mehrheit und Minderheit, Konsens sein, dass, auch nicht mehrheitlich, z.B. gegen die Grundrechte oder gegen die Menschenrechte Entscheidungen möglich sind. 

Es zeigt aber andererseits, dass Wahlen nicht vor schlechter Politik und Entscheidungen schützen können. Es kann trotz Wahlen und Mehrheitsentscheid, schlechte Gesetze und Regeln geben. Deshalb sollte man auch nicht das Wählen in den Mittelpunkt stellen, sondern das Bewirken von guten Entscheidungen. 

Jetzt kann jemand der Meinung sein, dass wir nie zu guten Entscheidungen für die Gesellschaft gelangen können, weil jeder unter guten Entscheidungen etwas anderes versteht, und wir so vor einem Dilemma uns befinden, dass trotz Wahlen, trotz Mehrheiten und trotz Vorstellungen, was gut ist, wir nicht zu guten Entscheidungen kämen und mit leeren Händen dastünden. Wie kommen wir heraus aus dem Schlamassel?

Dafür wären verschiedene Schritte denkbar:

Macht darf nicht in den Händen derjenigen sein, die für falsche und schlechte Entscheidungen prädestiniert sind. Man bedenke, dass viele der heutigen und vergangenen Diktatoren, ihre Laufbahn als Politiker in Parteien angefangen haben. Macht muss in den Händen solcher Menschen sein, die moralisch, ethisch und sittlich absolut integer sind und die dies während ihres Weges an die Entscheidungsspitze immer wieder von neuem nachweisen. Welches Verhalten ist aber ethisch, moralisch und sittlich? Dies müssen wir Menschen in offener Diskussion, in offenen Gesprächen über lebenswerten Gesellschaften, herausfinden und benennen. Dies sind dann Auseinandersetzungen unter uns Menschen, die zu mehr Klarheit in diesen Fragen führen sollen.

Fake Welt

Die Berichterstattung sei schlecht, viele FakeNews, Falschinformation. Berichterstattung müsse besser werden, Leute sollten die richtigen und zutreffenden Darstellungen finden und verwenden können.

Diese Perspektive in der YouTube Diskussion ist erstaunlich. Ist es besser, sehr vorsichtig zu sein, für andere zu bestimmen, was FakeNews und was Wahrheit, was Falschinformation und was zutreffend ist? Schnell wird solchen Leuten mit gutmeinenden Ratschlägen unterstellt, besserwisserisch zu handeln und bevormundend zu agieren. Deswegen ist die Idee, für andere festzustellen, was wahr ist, nicht richtig. Das kann man vielleicht bei den eigenen kleinen Kindern machen. Aber Erwachsene sollten ganz selbstverständlich das Recht haben, selbst zu bestimmen, was sie als Wahrheit und Wirklichkeit anerkennen wollen. Und da hinein einmischen, darf sich kein Staat, kein Politiker, keine Behörde und kein Mitmensch, zumindest nicht in Demokratien. In totalitären Staaten ist solches Verhalten aber normal. 

Ist eine Idee schlecht, wenn sie von schlechten Politikern vertreten wird? 

Natürlich nicht. Ideen, Vorschläge, Konzepte müssen unabhängig von den Personen betrachtet werden, die sich für solche Themen einsetzen und mit ihnen agieren. Dasselbe gilt für Gesellschaften, Staaten, Organisationen und Vereine. Vereine und Staaten sind nicht deshalb schlecht, weil schlechte Menschen sich in diese Zusammenhänge hineinbegeben haben. Eine Organisationsstruktur wird nicht dadurch problematisch, weil problematische Menschen diese Struktur für ihre privaten Interessen nutzen. Denn es nutzen ja auch Menschen diese Organisationen, die vorbildhaft und rechtschaffen sind. Allerdings gibt es in den Mainstream Medien den Hang, so zu tun, als ob schlechte Menschen in Organisationen, die Organisationen schlecht und ablehnenswert machen. Diese Aussagen und Darstellungen sind aber unberechtigt und haben mehr manipulative Absichten.

Hat Ihnen der Beitrag gefallen. Was schreiben Sie? Wenn nur einige Personen im Internet sich zu den wichtigen Fragen in unserer Gesellschaft äußern, wäre das zu wenig. Auch Sie sind herausgefordert, Ihre Überlegungen beizutragen. Was haben Sie in Ihrem Blog oder auf Ihrer Internetseite geschrieben? Nur der gemeinsame Austausch bringt uns weiter, indem Sie zeigen was sie meinen, was Sie für richtig halten. Mit was in der Gesellschaft beschäftigen Sie sich? Vielen Dank.

Samstag, 23. November 2024

Beschäftigungsgesellschaften und künstlich geschaffene Jobs

Existenzsicherung ist für alle Menschen wichtig. Die einen schlagen vor, jeder soll einen Job dafür haben. Aber wie sollen solche Jobs entstehen? Sollen sie am Markt entstehen, in einer kapitalistischen Gesellschaft, oder sollen sie durch den Staat, die Gemeinden und Kommunen entstehen, da, wo die Verwaltung und Politiker Arbeit sehen, die ihrer Meinung nach gemacht sein muss.

Wir stellen aktuell fest, dass viele Menschen entlassen werden. Viele Firmen verdienen nicht genügend Geld, und entlassen deshalb einen Teil ihrer Mitarbeiter. Auf den Markt wäre womöglich kein Verlass, wenn wir wollen, dass jeder ein Einkommen hat.

Wir können dann zwar staatlich gewollte Jobs schaffen, aber wer soll diese bezahlen, wenn die Staatseinnahmen nicht beliebig vergrößert werden können.

Ein Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) überlässt die Wahl der Arbeit und welche Beschäftigung sich der Einzelne sucht, den Bewohnern und Bürgern selbst. Statt vorgegebene Arbeit zu verrichten, egal, ob vom Arbeitsmarkt oder der Verwaltung bereitgestellt, es entscheidet der Einzelne, welche Aktivität für diesen jetzt ansteht.

Welche Vorgehensweise ist besser?

Sonntag, 17. November 2024

Das Bedingungslose Grundeinkommen, durchdacht II

In dem Buch werden verschiedene Konzepte zum Bedingungslosen Grundeinkommen (BGE) diskutiert. Etwa, wer verteilt das BGE und mit welchem Steuersystem wird ein BGE kombiniert. Hier wird präferiert, eine Verteilung des BGE über ein bestehendes Sozialsystem, weil ein BGE mit diesem zusammenhängt und es Überschneidungen mit vorhandenen Sozialkonzepten gibt. Beim Steuersystem sieht der Autor eine Flat Income Tax (Einheitssteuer) als geeignet an, um diese mit einem BGE zu kombinieren. Es könnte aber auch eine Konsumsteuer sinnvoll sein.

Ein anderer Punkt ist die Frage, ob ein BGE alle bestehenden Sozialleistungen ersetzt oder nicht. Hier muss gesagt werden, dass diese Vorstellung kaum noch unter BGE-Befürwortern vorzufinden ist, denn die meisten BGE-Befürworter sehen das Grundeinkommen als Ergänzung zum bestehenden System. Sicherlich kann das Grundeinkommen auch bestehende Leistungen ersetzen, da, wo sonst z.B. Doppelzahlungen herauskämen. Aber das läge in der Entscheidung der Sozialverwaltungen und Regierungen.              

Rechenbeispiele, für ein BGE:

  • BGE-Betrag
  • 1000, monatlich
  • 12000, im Jahr


  • Einheitlicher Einkommenssteuersatz
  • 50%


Für Netto- Grundeinkommenbezieher und Netto- Grundeinkommenzahler gilt ..

  • Grenzwert
  • 24000 Erwerbseinkommen oder Einkommen

Mit 24000, jährlichem Einkommen würde jemand genauso viel Steuern zahlen, wie diese Person BGE bekommt. 

12000 Einkommen jährlich, ist die offizielle Armutsgrenze in den USA. Dieser Wert ist aber sehr defensiv angesetzt, will heißen, zu niedrig. Deshalb werden in dem Buch noch zwei weitere Beispiele verwendet. Einmal mit einem höheren BGE-Betrag, 20000 im Jahr und zum anderen mit einem niedrigeren Einkommenssteuersatz von 30%.

Wie viel kostet ein BGE?

Die Nettokosten sind die einzigen, die zählen. Wer das nicht berücksichtigt, kommt zu falschen Zahlen. Wer z.B. von den Kosten für ein Grundeinkommen spricht, ohne zu erwähnen, dass die Mehrheit der Grundeinkommen-Bezieher ihr Grundeinkommen selbst erwirtschaften und somit diese BGE keine Kosten verursachen, der sagt seiner Zuhörerschaft und seinen Lesern nicht die Wahrheit.

Deshalb wird in dem Buch so viel Wert auf die Beachtung und das Verständnis von Brutto- und Nettokosten gelegt. Und beim BGE geht es nur um die Nettokosten.

Und was sind die Nettokosten? 

Die Nettokosten sind die Differenz zwischen gezahlten Steuern und erhaltenem BGE.

Nur, wenn das erhaltene BGE den Wert der gezahlten Steuern übersteigt, entstehen Kosten. Aber wenn der Steuerbetrag und das BGE gleich hoch sind, oder wenn der Steuerbetrag höher als das erhaltene BGE ist, dann entstehen keine Kosten, weil derjenige sich sein BGE selbst erwirtschaftet hat.

Samstag, 16. November 2024

Das Bedingungslose Grundeinkommen, durchdacht I

In einer Gesellschaft mit Arbeitszwang, versucht man die Leute aufzuteilen, in jene die nur so sich verhalten und andere, die nur sich anders verhalten und so weiter. Dabei ist die Wirklichkeit ganz anders. Wir sind nicht immer Arbeitnehmer und nicht immer arbeitend. Wir arbeiten während der Schulzeit und Studienzeit nicht oder wenig, während Kinder großgezogen werden, arbeiten wir nicht oder weniger, oder wenn wir krank sind, arbeiten wir nicht oder weniger. Und so weiter. Eine Einteilung der Menschen, die sich bloß in der einen oder anderen Weise verhalten, ist meist ungenau und vorurteilsbehaftet und entspricht oft nicht der Realität. 

Ein Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) würde allen Menschen, wenn sie in bestimmten Situationen sind, in denen sie weniger oder nicht arbeiten, von Vorteil sein. Und ein Grundeinkommen unter diesen Umständen abzulehnen, macht keinen Sinn. 

Der Autor verwirft das Konzept der NIT (Negativen Einkommenssteuer) im Zusammenhang mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen, weil diese weiterhin einen Zusammenhang zur Arbeit darstellt, was aber eher abzulehnen ist. Die Bereitstellung einer Existenzsicherung für jemanden, sollte nicht an die Arbeit dieses jemanden gekoppelt sein. 

Neben einem BGE, werden weitere Konzepte als Sozialreformen diskutiert, wie staatliche Arbeitsplatzangebote und kostenlose öffentliche Dienstleistungen (ÖPNV, Internetanschluss, Stromversorgung, kostenloser Wohnraum, etc.). Alle diese Vorschläge, sollen in einem Sozialstaat als Hilfsangebote fungieren.

Unterschiedliche Preise

Ein Problem spricht Karl Widerquist an, mit den unterschiedlich hohen Lebenshaltungskosten in unterschiedlichen Regionen. Wie kann das bewältigt werden, mit einem einheitlichen BGE für alle im ganzen Land? Für dieses wie für viele andere Einzelprobleme, gibt es kein Patentrezept, sondern die Aufgabe wäre für uns alle, zu überlegen, wie wir mit dieser Sachlage umgehen können. 

Es wäre z.B. möglich, die Gründe für die Kostenunterschiede zu untersuchen, und eventuell mit Regelungen, Gesetzen und Verordnungen hier einzugreifen. Eine andere Möglichkeit wäre, lokale Unterstützungen zusätzlich zum BGE vor Ort anzubieten.  

Liebe Leserin, lieber Leser. Bedenken Sie bitte, dass es nicht genügt, wenn wenige und Einzelne sich zu dem Thema BGE äußern. Nur wenn alle öffentlich mitdenken und mitreden, können wir die Gesellschaften voranbringen. Erwägen Sie bitte, selbst das Wort zu ergreifen und sich öffentlich in den sozialen Medien oder auf Ihrer Internetseite, in Ihrem Blog für die Dinge einzusetzen, die Ihnen wichtig sind. Zum Beispiel für ein Bedingungsloses Grundeinkommen. Vielen Dank.

Samstag, 9. November 2024

Blogger und Mainstream Medien

Was ist der Unterschied?

Blogger sind Privatpersonen, die ihre Meinung oder ihr Urteil zu verschiedenen Sachverhalten äußern. Sie werden nicht von einem Arbeitgeber dafür bezahlt, damit sie bestimmte Dinge in ihren Produkten verbreiten. Sie berichten ihre eigenen Sachen. Sicher gibt es unter den Bloggern auch Medienmitarbeiter, die den Blog als verlängerten Arm ihres Journalismus betrachten. Aber das ist eher die Ausnahme. Und über den Inhalt lässt sich immer die Authentizität des Verfassers überprüfen. Es wird dort nie etwas verbreitet, was die Auftraggeber und Arbeitgeber nicht wollen.

Der Blog ist somit das viel interessantere Medium. 

In den Mainstream Medien ist der Leser immerfort mit Aufregerthemen, Gewalt, Streit, und so weiter konfrontiert. Warum eigentlich? Ständig wird die Zuschauerschaft gereizt, animiert, aufgebracht für oder gegen etwas. 

Und dann wird der Leser mit einer unrichtigen und unstimmigen Einschätzung konfrontiert, die die bösen Staaten mit Eigenschaften ausstattet, die den guten Staaten (meist Demokratien) fehlen würden. Tatsächlich haben aber beide Staatsformen diese Makel:

  • Dominanz des Staatsapparates. 
  • Gleichschaltung der Justiz.
  • Gleichschaltung der Medien. 
  • Mangelndes Vertrauen der Bevölkerung in die Medienverbreitung.
  • Keine vorhandene Opposition.
  • Gleichschritt bei allen etablierten Parteien, im Sinne der Staatsdoktrin.
  • Keine vorhandene lebendige Zivilgesellschaft oder Bedrohung derselben.

Diese Vorgänge sind in allen Gesellschaften zu finden, egal, ob sie diktatorisch, totalitär oder demokratisch bezeichnet werden.

Wer eine Vielzahl von Blogs und Bloggern kennenlernen will, kann z.B. mit den TechBlogs anfangen. Und von dort zu Bloggern mit anderen Themen gelangen.

Bei Bloggern muss der Leser mit persönlichen Ansichten, Meinungen und Standpunkten rechnen. Aber ist da nicht der Journalismus in den Mainstream Medien besser, der doch Qualitätsjournalismus sein will? Das müssen die Leserinnen und Leser selbst entscheiden. Die Leser glauben den Medien oft nicht, mit zunehmender Tendenz. Die private Botschaft des Einzelmenschen, scheint berechtigter oder zumindest interessanter zu sein.

Was wird sich in Zukunft durchsetzen?

Die Bloggerkultur? Die alten Medien, Strukturen werden abgelöst durch neue Formen der gesellschaftlichen Kommunikation. Der momentane Rückschritt ist nötig, für den notwendigen Anlauf zur Erneuerung. Was sich alles ändern muss, ob es sehr viele Bereiche sind, die es betrifft, wird man noch sehen.

Sonntag, 27. Oktober 2024

Schlechte Gestaltung unseres Zusammenlebens

 Kategorien, Bedingungen und Betreuung, sind die Stichworte einer bevormundenden Sozialpolitik. In vielen Fällen wird davon ausgegangen, dass arme Menschen selbst schuld an ihrer misslichen Lage sind. Entsprechend ruppig ist der Umgang mit diesen Personen. In dem Buch Universal Basic Income, beschreibt der Autor, wie in vielen Ländern ein Behördenhandeln unmenschlich sein kann.

Die Betroffenen werden in Schubladen einsortiert, als Alleinerziehende, ohne Ausbildung, Bedarfsgemeinschaften, ohne Berufserfahrung, psychisch krank, etc. und danach, ob sie in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben und ob sie willig sind, sich weiterhin um einen Arbeitsplatz zu bemühen. 

Und es wird den Betroffenen nur dann eine finanzielle Unterstützung gewährt, wenn sie sich vollständig den Bedingungen der Behörden unterwerfen. Wer sich in einer Form verweigert, wird durch Leistungsentzug bestraft. In Irland will man jetzt die Strafen erhöhen, für Personen, die zu keiner Zusammenarbeit mit den Behörden bereit sind.

Statt den Menschen unterstützend zu begegnen, will man die Bestrafung betonen. 

Alles was unter Kategorisierung, Bedingungen und Betreuung an Arbeit in den Behörden anfällt, ist teuer und mit hohem Personalaufwand verbunden. Dabei wäre eine vollständig andere Sozialpolitik möglich, mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen.


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Liebe Leserin, lieber Leser. Wie wichtig es ist, dass sich die Menschen für ihre Themen engagieren, sieht man jeden Tag. Sind Sie auch aktiv? Was tun Sie für ein Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE). Wie sieht Ihr Einsatz aus, damit wir lebenswerte Gesellschaften haben. Berichten Sie in den Sozialen Netzwerken über Ihr Tun und beschreiben Sie ihr Wirken auf Ihren Internetseiten. So wissen Sie wenigstens, dass mindestens eine Person sich für Ihre Themen einsetzt: Sie selbst. Und nur so funktioniert es auch. Wenn jede Person sich selbst für die wichtigen Dinge verwendet, können wir es schaffen, zu guten Gesellschaften zu gelangen. Vielen Dank. TO




Mittwoch, 2. Oktober 2024

Nicht bloß die Krankenversicherung

 In den USA ist es für viele Menschen üblich, ihre Krankenkasse über den Arbeitgeber zu haben. Jetzt streicht Boing seinen streikenden Mitarbeitern die Krankenversicherung Ende September, und die Leute sind nicht mehr krankenversichert. 

https://www.commondreams.org/news/boeing-strike-healthcare

Daraufhin gibt es Forderungen nach einer allgemeinen Gesundheitsversicherung unabhängig von Arbeitgebern, sodass die Leute nicht von diesen abhängig sind. 

Dasselbe Problem existiert auch bei der Grundversorgung. Auch bei dieser sind die Menschen von den Arbeitgebern abhängig. Und auch dieses ließe sich abändern, mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen (BGE). 

Es gibt viel zu tun, für die Bürger, wenn wir die Gesellschaften menschenwürdiger gestaltet haben wollen. 🙄

Montag, 30. September 2024

Gesellschaftliche Entwicklung

In Demokratien ist die Wirtschaft nach dem kapitalistischen Modell aufgebaut. Das heißt, freie Unternehmer können Firmen gründen, schließen oder verlagern, wie sie wollen und es für richtig halten. Arbeitnehmer sind in diesen Gesellschaften solchen Entscheidungen ausgeliefert. Dort haben die Menschen ungesicherte Arbeits- und Lebensverhältnisse. Und Gewerkschaften können daran nichts ändern. Das ist schrecklich, so in Demokratien leben zu müssen. 

Oder muss man gar nicht so leben, wenn es die Menschen ändern wollten?

Demokratien mit Bedingungslosem Grundeinkommen (BGE), wären viel besser eingerichtet. Und das kapitalistische Modell, wäre deutlich in seine Schranken gewiesen. Je mehr Menschen sich für ein BGE einsetzen, um so eher wird diese Gesellschaftsgestaltung umgesetzt. 🙂

Sonntag, 25. August 2024

Den anderen vertrauen

Wer sich um die Gemeinschaft kümmert und bei der Gesellschaftsgestaltung mitwirkt, der setzt sich für anderen Menschen ein, aber natürlich auch für sich selbst, weil man selbst zur Gemeinschaft und Gesellschaft gehört und von den Aktivitäten, die man in Gang setzt, ebenfalls profitiert.

Würde man den Aspekt herausnehmen, dass man sich auch immer um sich selbst kümmert, wenn man sich um die Gesellschaft und Gemeinschaft kümmert, würde ein Großteil der Motivation für das eigene Engagement weggenommen. 

Natürlich kann sich der Einzelne auch voll und ganz nur den Mitmenschen widmen und darauf bauen, dass die anderen wiederum sich um ihn kümmern. Aber diese Haltung ist eine Vertrauenssache und hat mit der persönlichen Erfahrung der einzelnen Menschen zu tun. 

Wer viel schlechte Erfahrung mit seinen Mitmenschen gemacht hat, der wird diesen wenig vertrauen und immer eher auf sich selbst verlassen wollen, sodass man sich um sich selbst kümmert und nicht auf die anderen hofft. Aber in dieser Haltung geht dann die meiste oder jedenfalls viel eigene Energie in die Selbstversorgung und Selbsterhaltung und diese Menschen haben wenig Kraft und Zeit für andere.

Und umgekehrt, wer ein Urvertrauen in andere Personen entwickelt hat und in seinem Leben lernen konnte, dass die Mitmenschen verlässlich sind und einen gut behandeln, der wird sich auf andere verlassen wollen, aus Erfahrung, und kann dann ganz und mit voller Kraft seine eigene Energie verwenden, anderen Menschen zu dienen und ihnen zu helfen, ihr Leben gut zu gestalten. 

Aber wer schlechte Erfahrungen mit seinen Mitmenschen gemacht hat, kann sich trotzdem für andere einsetzen, wenn erkannt wird, dass der eigene Einsatz für andere, auch für sich selbst von Vorteil und Nutzen ist und dadurch alle profitieren, dass heißt, für die eigene Person ebenfalls ein Fortschritt und eine Verbesserung erreicht wird.

In ihrem Handbuch für Mitarbeiter, schreibt eine Firma, dass der Mitarbeiter nicht denken soll, er würde einem Bereich zugeteilt, wo er nun dauerhaft im Einsatz wäre. Vielmehr ist seine Aufgabe, die Firma so anschauen, dass er sich um diese als Ganzes kümmert und für sie interessiert und nicht bloß auf den Teilbereich starren soll, in dem er mit seinen Kenntnissen wirken will. Ja, es würde von ihm genau das verlangt, dass er die ganzen Belange der Firma im Blick habe, so, als ob diese Firma ihm selbst gehören würde und die Entwicklung dieser Firma mit ihm direkt persönlich verbunden sei.

Diese Forderung einer Firma gegenüber seinen Mitarbeitern ist interessant. Denn sie kann durchaus übertragen werden auf andere Bereich im menschlichen Leben. Sollten wir nicht auch im Verein den Verein so anschauen, als ob es unser eigener Verein sei, den wir selbst gegründet haben und uns am Herzen liegt? Und was ist mit der großen Gesellschaft. Ist sie nicht auch unsere eigene Gesellschaft, der wir verbunden sind und von der wir hoffen, dass sie sich gut und vielversprechend entwickelt? Die Botschaft, die diese Firma an die Mitarbeiter aussendet, ist, dass sie nicht bloß auf ihren kleinen Aufgabenbereich schauen sollen, um sich dann, nach getaner Arbeit wieder ins Privatleben zurückziehen zu können. Nach dem Motto, ist mir doch egal, was aus meiner Firma wird, ich beziehe bloß den Lohn und alles andere ist die Sache der Eigentümer. Nein, die Mitarbeiter werden darauf hingewiesen, dass das Wohlbefinden der Firma, direkt durch ihre innere Haltung zu dieser, mitgestaltet wird. Sich um diese zu kümmern und deren Entwicklung aktiv und kritisch zu begleiten, ist somit immer auch die Aufgabe der Mitarbeitenden.  

Und wenn wir diesen Blick auf die Firma, übertragen auf die Gesellschaft, so bedeutet das, wir sollen aktiv und kritisch die Entwicklung derselben im Auge behalten und uns in die Belange und Aufgaben in dieser, einmischen und mitwirken.

Und wenn wir dies dann tun, können wir immer auch Beiträge leisten, die uns selbst zugute kommen.

Donnerstag, 15. August 2024

Entwicklung und Erhaltung

Wer alt ist, hat nicht nur seine Lebensenergie verbraucht und der Körper ist müde, sondern es wurden ebenfalls viel Erfahrung angesammelt und Erkenntnisse gewonnen. Was aber soll mit diesen Früchten geschehen, wenn jetzt das Leben zu Ende geht? Solches gesammeltes Wissen kann an die Mitmenschen, Kinder, Mitbürger, an die Gesellschaft weitergegeben werden. Und diese entscheiden, was sie davon gebrauchen und verwenden wollen.

Insofern haben wir zu allen Lebzeiten der Menschen die Frage, was soll weitergehen und erhalten bleiben, und was soll sich in neue Formen umwandeln und in anderer Weise gestaltet sein.

Zuweilen können wir die Gesellschaft so empfinden, dass sie sich zurück zu entwickeln scheint, also in frühere Stadien zurückfällt, statt sich weiter zu entwickeln. Das kann damit zusammenhängen, dass neue Aufgaben entstehen und deshalb ein anderes Handwerkszeug den Bewohnern abverlangt wird. Da sie es nicht aus dem Stand heraus schaffen, sich diesen Aufgaben zu stellen, treten sie einen oder zwei Schritte zurück, in alte Stadien, um auf sicheres Gebiet zu gelangen und dann Anlauf zu nehmen, für die neuen Herausforderungen. In Weltordnungen der früheren Stadien, können wir Menschen auf der Erde, uns leichter einfinden, weil wir alle diese kennen oder kennengelernt haben. Dann besteht für uns alle gemeinsam, eine Basis, von der aus es jetzt weitergeht.

Dienstag, 13. August 2024

Hat sich etwas verändert?

Es wird immer schwieriger, Firmen, Unternehmen, Handwerker, Selbstständige zu finden, heißt es. Dies ist der Fachkräftemangel. Aber was ist der Grund?

Die Leute hätten keine gute Ausbildung und könnten deshalb die anspruchsvollen Tätigkeiten nicht ausführen. Oder es liegt daran, dass die Bewohner nicht genügend Kinder in die Welt setzen. Es liegt also an den Bürgern, dass wir nicht voran kommen?

Eine andere Erklärung besagt, dass es an den Gesetzen und Regeln, dass es an der Gestaltung der Gesellschaft liegt. Politiker und Regierungen machen keine gute Arbeit. Die Sozialgesetzgebung, Wirtschaftsordnung, Arbeits- und Gesundheitspolitik seien schlecht und den Schaden haben dann die Bürger, mit den bestehenden Verhältnissen. 

Welche Sicht auf die Gesellschaft die Leute auch haben, wir können mit den bestehenden Verhältnissen nicht zufrieden sein. Deshalb ist eine sachthemenbezogene politische Diskussion der gegebenen Umstände notwendig. Die Bürgerinnen und Bürger müssten sich in die Einzelheiten der gesellschaftlichen Gestaltung einmischen und ihre Präferenzen, Vorstellungen und Interessen einbringen, die in der Folge von den Entscheidern berücksichtigt und umgesetzt gehören.

Stattdessen geht es in den Medien meist nur um die Gruppenzugehörigkeit und die Frage, welchem Lager sich die Leute zuordnen. Da gibt es das Lager der Guten und das Lager der Bösen. Und die Medien wollen ein Bekenntnis der Leute, dass sie sich zu den Guten zuordnen. Diese vereinfachte Weltsicht hat aber nur Nachteile. Erstens könnte es sein, dass die Guten gar nicht nur gut sind, sondern auch böse. Außerdem ist die Einteilung der Welt in Gut und Böse, naiv. Denn die Wirklichkeit lässt sich nicht mit solchen banalen Weltsichten abbilden. Wer sich aber nicht sofort bereiterklärt, sich zu den Guten zu bekennen, weil man z.B. sich überparteilich orientiert, wird sofort in die rechte Ecke geschubst und als rechts und Schwurbler denunziert, auch wenn es gar nicht stimmt. Das soll dann die Leute einschüchtern und dazu drängen, dass sie sich doch zu den Guten bekennen, um nicht bei den Schlechten eingeordnet zu werden, von den angeblich Guten. 

Überhaupt ist heute Überparteilichkeit völlig aus der Mode gekommen. Früher war Überparteilichkeit eine kluge Entscheidung, weil doch jede parteiische Gruppe ihre Schwächen und Nachteile hat. Heute hingegen, ist der Druck auf die Bewohner dermaßen groß, sich den Parteien oder Regierungen zuzuordnen und sich einem Lager anzuschließen, dass Überparteilichkeit kaum noch anzutreffen ist. 

So war Überparteilichkeit eine Grundvoraussetzung, um überhaupt Gesellschaftsanalyse betreiben zu können. Denn wie soll ehrliche und wahrhaftige Gesellschaftsanalyse aussehen, wenn man sich vorab einem Lager zurechnet? Dann kann doch das Urteil nur einseitig und durch die rosarote Brille des eigenen Lagers gefärbt sein. 

Aber diese Schwächen in der Wahrnehmung der Realität werden heute billigend in Kauf genommen, Hauptsache, die Leute bekennen sich als Fans und Anhänger eines bestimmten Lagers. Und dann steht aber jegliche sachliche Diskussion über Themen der Gesellschaftsgestaltung hintenan. Denn es ist viel wichtiger, sich zu einem Lager zu bekennen. 

Diese Vorgänge und Prozesse führen letztlich dazu, dass man den Berichterstattungen und Analysten ihre Stories nicht mehr glaubt, weil man sehr schnell in ihren Geschichten die Schwächen erkennt, wie sie einseitig die Gegenseite schlecht darstellen und sich selbst und ihr Lager übertrieben positiv. Man glaubt ihnen ihre Botschaften nicht mehr und wendet sich alsbald von ihnen wieder ab. Das ist auch der Grund, warum Journalisten so sehr unter Druck geraten und als neutrale Berichterstatter, die überparteilich berichten, nicht mehr ernst genommen werden. Denn in Wahrheit, sind sie alle von ihren Auftraggebern, Geldgebern, Arbeitgebern abhängig, was diese für Botschaften über ihre Kanäle verbreitet sehen wollen.

Andererseits könnte die Idee, dass wir nicht mehr als Gruppe alle widerstrebenden Kräfte der Gruppe zugehörig ansehen, eine neue Wahrheit darstellen, der wir bereit sind zu folgen. Es wäre dann ab er zu fragen, was ist das Gute, dem wir uns exklusiv anschließen, ohne noch die widerstrebenden Kräfte mittragen zu wollen.

Denn das, was die totalitären, autoritären Staaten ausmacht, das kann es nicht sein, was das Gute bedeutet. Wenn wir uns schon dem Guten zurechnen wollen und nicht dem Bösen und Schlechten, muss das Gute von Wert sein. Was ist von Wert?

Es können einzig und ausschließlich nur die Grundrechte und Menschenrechte sein. Nichts anderes ist von Wert. Alles andere ist nachrangig. Wenn wir uns also exklusiv einer guten Sache zuordnen wollen, die keine widerstrebenden Kräfte duldet, dann können es nur diese Grundrechte sein. Und dann wäre ein Lagerdenken berechtigt. Und man würde die ausschließen und zu den Schlechten und Bösen rechnen, die sich nicht dieser Grundorientierung an den Menschenrechten anschließen. 

Wer aber im Notfall, das heißt, bei nächster Gelegenheit die Grundrechte der Leute in die Mülltonne schmeißen will, der gehört nicht zu den Guten. Und wer in totalitärer und diktatorischer Manier dem Souverän in der Demokratie, dem Bürger auf der Nase herumtanzen will, der auch nicht.  

Deswegen müssen die Bewohner auch so genau hinschauen, wer die Guten und wer die Schlechten sind, denn es kann umgekehrt sein oder ganz anders als man meinte. 

Samstag, 3. August 2024

Gesellschaftsanalyse

Das Zusammenleben der Menschen zu bewerten und einzuschätzen, ist gar nicht so schwer. Jeder kann damit anfangen zu sagen, was einem nicht gefällt in der Gesellschaft und was man gut findet. Danach kann es in die Einzelheiten gehen und wir können alle Einzelbereiche in der Gesellschaft auflisten und wie wir da die Zustände sehen. 

Trotzdem, obwohl Gesellschaftsanalyse gar nicht so schwer ist, halten sich viele Personen diesbezüglich zurück und äußern sich nicht, wie sie den Zustand in der Gesellschaft bewerten. Sie tun es nicht, weil sie nicht wollen, dass andere, Fremde sehen, wie man die Gesellschaft bewertet und sie wollen sich lieber bedeckt halten, damit man mit Personen, die die Lage anders einschätzen, nicht aneinander gerät.

Schon bei der einfachen Beschreibung der Gesellschaft, ob man sie gut organisiert und angenehm findet, können sich massive Unterschiede in den Bewertungen offenbaren. Die einen haben nichts auszusetzen an den Verhältnissen und was andere schlecht in der Gesellschaft finden, sehen diese als vernachlässigbar und unbedeutend an. Geht man dann in die Einzelheiten, kann sich dieser Umstand wiederholen und die einen können sich fürchterlich aufregen, weil sie dieses und jenes schlecht organisiert finden und andere sehen das gar nicht so und sind mit den Verhältnissen einverstanden. 

Im Grunde ist diese Einschätzungssituation die Grundlage für das Entstehen von Interessensgruppen. Jede Interessensgruppe betont ihre eigene Sichtweise und diese unterscheidet sich von den Einschätzungen anderer Interessensgruppen.

Wenn ein Analyst oder eine Analystin die Verhältnisse in totalitären Staaten beschreibt, dann heißt es, dort seien die Medien gleichgeschaltet. Diese würden nur positiv und im Sinne der Herrschenden berichten. Und sie erwähnen, dass dieses auch für die Justiz zuträfe. Auch diese würde nur zugunsten der Regierenden ihre Urteile fällen und die Anliegen der Bevölkerung missachten. Außerdem gäbe es in diesen Staaten aggressive NGOs, die zugunsten der Herrschenden Bevölkerungsgruppen angreifen, die es wagen, die Herrschenden zu kritisieren und loswerden wollen. 

Aber ist diese Charakterisierung nicht auch für viele demokratische Länder zutreffend. So dass diese in Wirklichkeit auch totalitär sind?

Gesellschaftsanalyse hat immer auch etwas mit der Brille zu tun, die der Einzelne gerade auf hat und man sieht nur, was einem durch diese Brille möglich ist. 

Einer dieser Analysten sagt zurecht, wir Menschen nehmen immer das besonders wichtig, was uns selbst betrifft und gerade in unserer jetzigen Situation von Bedeutung erscheint. 

So kann es passieren, dass Menschen bei der Beschreibung der Gesellschaft nicht auf die Idee kommen, über die Armut im Land zu reden, weil sie diese nicht an sich selbst wahrnehmen und nicht von diesem Thema betroffen sind. Und so kann es mit vielen anderen Themen ähnlich ablaufen, dass Personen solche besonders wichtig erachten und andere nicht einen Funken Interesse dafür entwickeln, weil diese eben in ihrem Leben keine Rolle spielen.

Deshalb spiegelt Gesellschaftsanalyse auch die eigene Sicht auf die Verhältnisse und muss nicht identisch sein mit derjenigen, des Mitbürgers. 

Andererseits lässt sich die Frage stellen, warum haben wir nicht dieselbe Sicht auf die Gesellschaft, sodass wir gemeinsam am gleichen Strang ziehen und dieselben Anliegen haben. Sollten wir das nicht anstreben?

Denn wenn heute ständig andere Interessensgruppen herrschen, die jeweils nur ihre eigenen Interessen im Blick haben und jene der Mitmenschen missachten, dann haben wir doch keine erstrebenswerte Gesellschaften vor uns.

Warum können wir die Gesellschaften nicht so gestalten, dass immer die Anliegen aller Bürgerinnen und Bürger Berücksichtigung finden? Die übliche Antwort darauf ist, weil wir gegenläufige Interessen hätten, die eine gemeinsame Gestaltung des Lebens erschweren oder unmöglich machen.

Nehmen wir die Verfassung, die sich Menschen geben, in einem Einzugsgebiet und die für alle Bewohner in diesem gelten soll. Die Verfassung formuliert z.B. eine Gleichheit der Bewohner und wir können dies den Idealzustand in Gesellschaften nennen. Die Realität kann aber so sein, dass sie nicht der Beschreibung in der Verfassung entspricht. 

Aber was heißt das genau. 

Zum Beispiel: Durch Schiffbruch ist eine Gruppe von Menschen auf eine Insel gelangt. Alle sind eigentlich gleich in ihren Rechten und Möglichkeiten. Wenn die Gruppe jetzt entscheidet ein Haus zu bauen, dann haben einige diese Idee eingebracht und andere erweisen sich beim Hausbau geschickter als andere und andere sind mehr Zuträger und Helfer und welche sind Entscheider und Planer und es fügt sich natürlich, wie die Ordnung unter diesen Menschen sich entwickelt. Eine Verfassung, die das regelt, wird nicht gebraucht.

Wir haben einmal ideale Beschreibungen unserer Gesellschaften, die sich in Verfassungen ausdrücken und wir haben die Realität des Zusammenlebens, wie wir es tagtäglich erleben. Beides muss nicht zusammenpassen. Das eine wird angestrebt, das andere ist der Ist-Zustand.  

Und dann gibt es Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen. Neue Entwicklungen kommen in Anwendung, oder das Gegenteil, wir schreiten zurück, nennen es Restauration, wollen wieder die alten Regeln und Gesetze anwenden. Vielleicht, weil wir den neuen Zuständen nicht trauen oder sie nicht annehmen wollen.

Gesellschaftsanalyse kann sehr subjektiv ausfallen oder objektiv. Was wäre objektiv? Wenn wir sowohl das Recht auf Selbstbestimmung für alle Menschen uns vorstellen wollen und unterstützen, aber ebenso der Realität ins Auge blicken, wenn die Personen im Einzelnen dies nicht im vollen Umfang umsetzen.

Die Gesellschaftsgestaltung ist sicherlich unser aller Angelegenheit. Die Verfassungen vieler Staaten sehen dieses vor. Und es gibt einen ständigen Wettstreit um das, was richtig ist, für uns alle. Ein Zugang, um die eigenen Positionen und Sichtweisen darzulegen, ist die Gesellschaftsanalyse. 

Wie stellen wir uns in die Gesellschaft?

 Letztens war der Herr Professor zu sehen, wie er mit paarundachtzig Jahren noch, sich in die Weltpolitik einmischte und seine Standpunkte bezüglich der einzelnen Sachgebiete formulierte. Warum wird er denn noch gefragt oder warum bringt er sich selbst noch ins Spiel, bei der Diskussion über die Gesellschaftsgestaltung?

Weil es richtig ist.

Wir sind Bürgerinnen und Bürger der Gesellschaften und haben somit ein genuines Recht, diese mitzugestalten und bei Entscheidungen mitzureden. Und dieses Recht haben wir von klein auf, bis ins hohe Alter.

 Es ist somit nicht richtig, nur für eine Kampagne oder Einzelaktionen, sich zu verwenden und dann wieder zurückzuziehen. Gesellschaftsgestaltung, ist eine lebenslange Aufgabe für alle Bürger. Und diese Aufgabe müssen wir annehmen. 

Tun wir das aber nicht, und Gründe dafür gibt es genug, dann gestalten eben andere die Gesellschaft. Und das muss für uns alle, die wir Bewohner der Gesellschaften sind, nicht gut sein. 

So hat jeder in seinem Leben Aufgabenbereiche. Die einen sind schon ausgelastet, wenn sie sich um sich selbst kümmern sollen. Sie schaffen es nur mit Müh und Not und brauchen da schon die Hilfe der Mitmenschen. 

Andere kümmern sich um sich und um die eigene Familie, Verwandten und haben da ihre Grenze. Mehr ist nicht drin. Um noch mehr Personen können sie sich nicht kümmern. 

Und wieder die nächsten schaffen es, sich um noch größere Menschengruppen zu kümmern und für diese zu interessieren. Und genau das müsste für uns alle das Ziel sein. Gesellschaftsgestaltung bedeutet, das große Zusammenleben der Menschen zu organisieren, was die anderen betrifft, aber auch was einen selbst tangiert.

Bei dieser Arbeit sollten wir nicht nachlassen, und wie der alte Professor, ein Leben lang in der Gesellschaftsgestaltung mitmischen und mitreden und auch früh im eigenen Alter mit dieser Aktivität beginnen. 

Sonntag, 28. Juli 2024

Wie funktioniert der Fakten -Check

Jemand befindet sich im Internet auf einer Nachrichtenseite und dort heißt es: Faktencheck, durch unabhängige Quellen. Aber hat bei diesen nicht jemand ausgewählt und entschieden was richtig und wahr ist. Und was ist mit den Betreibern der Nachrichtenseite. Entscheiden diese nicht, was sie veröffentlichen wollen und was sie nicht erwähnen? Es ist die Naivität der Betreiber von Internetseiten und Hersteller von Nachrichten, wie sie mit ihren eigenen Urteilen umgehen. Sie behaupten, dass diese keiner Überprüfung und Bewertung bedürfen, durch die Benutzer und hoffen, dass die Leser und Zuhörer es nicht merken? 

Wenn die Betreiber von Nachrichtenseiten und Hersteller von Informationen etwas dem Leser anbieten, dann sind es Ihre Themen. Sie machen somit ein Themenangebot. Aber was ist, wenn die Besucher der Internetseiten diese Auswahl gar nicht für wichtig erachten? Dann geht das Angebot am Bedarf der Leute vorbei.

Alle Erzählungen und Geschichten, die auf den Medienplattformen zur Auswahl stehen, sind von Personen herausgepickt und für wichtig und angemessen befunden, sonst würde man sie nicht veröffentlichen. Aber das hat nichts mit den Interessen der einzelnen Bürger zu tun. Die Bewohner in den Gesellschaften, suchen nach Aussagen, die ihre Anliegen betreffen. Und das kann etwas völlig anderes sein, als das Angebotene. 

Es geht also erstmal gar nicht um Faktencheck, sondern um die Themen selbst.

Und bei den Themen ist zu unterscheiden zwischen Smalltalk, Unterhaltung und wichtigen Themen bezüglich der Gesellschaftsgestaltung. 

Faktencheck: Hat der Kandidat wirklich rote Haare von Natur aus oder sind sie gefärbt. War der Politiker vor seiner seriösen Parteikarriere in einer links-extremen Gruppe aktiv? Hat die beliebte Parteivorsitzende ein uneheliches Kind? 

Beim Faktencheck geht es nicht selten um Personen und ihre Lebensumstände. 

Dabei haben wir in den Gesellschaften wichtigere Sachen zu besprechen. Viele Gesetze sind schlecht und müssten durch bessere ersetzt werden. Deshalb geht es in diesen Bereichen auch nicht um Faktencheck, sondern um dringend notwendige Veränderung.

Die Fakten bezüglich z.B. der sozialen Situation in vielen Ländern sind längst bekannt. Da gibt es nichts mehr zu checken. Dann besteht bloß noch die Frage, wann endlich Verbesserung und Weiterentwicklung eintritt. Die lässt aber meistens auf sich warten. Und stattdessen und als Ersatz, werden die Themen der Nebenschauplätze in den Vordergrund gerückt.

Sonntag, 21. Juli 2024

Macht und Machtausübung

Aussage: Macht will keine Verantwortung übernehmen. Deshalb vermeidet sie Transparenz wo immer es möglich ist.

Macht bedeutet, dass ich etwas durchsetzen kann. Denn ohne Macht, wäre das nicht möglich.

Macht kann aber als unberechtigt dargestellt werden, weil mit Macht Entscheidungen getroffen sind, die manchen Leuten oder der Mehrheit nicht passen. Oder weil mit Macht Unrecht geschieht. Und das, was Unrecht ist, entscheiden wiederum einzelne Menschen oder die Mehrheit.

Machtausübung geschieht immer auf Abruf. Das heißt, die Machtausübung der einen, muss durch andere beendet werden können.

Ist Machtausübung unbedingt, dann ist sie totalitär. 

Totalitäre Machtausübung wird von vielen Menschen abgelehnt, aber nicht von allen. 

Machtausübung ist z.B. staatliche Gewalt, per Gesetz und Regeln. Staatliche Gewalt setzt sich fort, obwohl Parteien sich beim Regieren abwechseln. Die Gesetze und Regeln bleiben oder werden zum Teil noch schlimmer und schlechter.

Gesetze und Regeln überstehen nicht selten, die Wahlen.  

Machtausübung könnte dann ersetzt werden, wenn wir Menschen uns bei der Gesellschaftsgestaltung einigen könnten, ohne uns zu streiten. Wenn wir also immer einen Konsens oder Kompromiss finden könnten.

Macht wird gerade dann ausgeübt, wenn es Gegenseiten gibt, die etwas anderes wollen, als die Machtausübenden. Dann gilt es für die einen, die Macht zu brechen, um sie durch eine andere zu ersetzen.

Deshalb ist Friedensforschung und Friedenspolitik so wichtig. Sie setzt da an, dass wir schauen, uns gegenseitig zu verständigen. Aber gibt es Situationen, in denen wir uns nicht verständigen können?

Grundrechte und Menschenrechte dürfen nicht eingeschränkt werden. Wenn dies aber der Fall ist, dann gibt es keine Verständigung. 

Beispiel: Ein Teil der Bevölkerung will die Sklaverei haben. Ein anderer Teil will die Sklaverei nicht haben. In diesem Fall gibt es keine Verständigung. Und ein Kampf zwischen den Gruppen scheint unausweichlich. Dann würde dieser abklären, welche Ansicht sich durchsetzt und zu Gesetz und Regel wird und die unterlegene Gruppe muss sich dem beugen.

Die Freiheit, die wir Menschen haben, lässt es immer zu, dass wir uns so entscheiden, dass wir gegen andere Menschen stehen, die sich anders entscheiden.

Friedenspolitik persönlich umgesetzt, würde bedeuten, sich so in der Gesellschaftsgestaltung für die eigenen Interessen als Individuum zu entscheiden, dass die individuellen Entscheidungen der Mitmenschen, nicht negativ dadurch tangiert werden. Das wäre dann Aufgabe für alle Personen in den Gesellschaften, darauf zu achten.

Update zum genannten Beispiel

Es bestünde auch die Möglichkeit, nicht für den eigenen Interessensbereich zu kämpfen. Und dadurch würde eine Auseinandersetzung vermieden. Dies wird teilweise auch als Friedenspolitik angesehen und von Friedensinitiativen gefordert. Aber wer ist das, der auf die Interessendurchsetzung verzichten soll? 

Wenn die Interessen A und B noch gar nicht in Anwendung sind, dann hätten beide widerstrebenden Interessensgruppen die gleiche Ausgangssituation. Beide Gruppen könnten auf einen Kampf gegeneinander verzichten, und versuchen, erst mal (jahrelang?) den Streit auszuhalten.

Anders sieht die Sache aus, wenn bereits eine Gruppe ihre Interessen umsetzt und die andere Gruppe, die anderen Personen, wollen diesen Umstand beenden.

Wer muss dann die ungeklärte Situation aushalten, bei einem Kampfverzicht? In erster Linie diejenigen, deren Interessen noch überhaupt nicht umgesetzt sind. Weil die andere Seite schon das hat, was sie will.

Donnerstag, 18. Juli 2024

Jetzt ist die Zeit für ein Grundeinkommen

 Privateigentum ist eine nachträgliche Entwicklung, nachdem der gemeinsame Besitz, die Erde, erst einmal da war. Die Idee des Gemeineigentums lebt wieder auf, in dem Konzept des Bedingungslosen Grundeinkommens (BGE). So, wie auch die künstliche Intelligenz durch die Beiträge der einzelnen Menschen gespeist ist. 

Das BGE ist eine Notwendigkeit, um allen Menschen ein würdiges Leben zu ermöglichen.

In dem Artikel sind die bekannten Aussagen zum BGE, von neuen Leuten, neu gefasst. Das zeigt, dass die Idee Wirkung hat.

Arbeit muss sinnvoll sein. Welche Arbeit das ist, kann nicht von oben entschieden werden, von Einrichtungen, Institutionen, sondern muss von jedem einzelnen Menschen selbst bestimmt sein.

Löhne müssen nicht steigen, wenn es ein BGE gibt. Denn jeder Geldbetrag durch Arbeit, käme oben drauf, auf ein BGE. Und mit Grundeinkommen allein, kann man schon menschenwürdig leben. Aber mit einem Grundeinkommen hätten die Leute die Freiheit, nein zu sagen, zu Arbeit, die ihnen angeboten wird, die sie aber nicht machen wollen. Das ist der wichtige Punkt.

Mehr als 100 Pilotprojekte zum BGE laufen momentan in den USA. Im deutschsprachigen Raum hat die Politik noch nicht die Initiative ergriffen oder ist dem BGE ablehnend gegenüberstehend. Da ist noch viel Spielraum.

Das Grundeinkommen bezahlen, würden wir alle, wenn wir unsere Arbeit zum Teil allen anderen Menschen kostenlos zur Verfügung stellen. Ein Teil unserer eigenen Wertschöpfung ginge dann an die Gemeinschaft als Ganzes.

Auch heute kann bereits ein Quantum der durch Rationalisierung erzielten Einnahmen an die Gesellschaft gehen, über die Konsumsteuer beziehungsweise Mehrwertsteuer. Das wäre eine Abschöpfung des Rationalisierungsgewinnes zugunsten der Allgemeinheit.

Ungerechtigkeit und Ungleichheit haben wir in den bestehenden Systemen, der bestehenden Wirtschaft und dem bestehenden Sozialsystem. Mit einem BGE würden wir die Lage vieler Menschen deutlich verbessern. 🙂

Freitag, 12. Juli 2024

BGE für ehemalige Strafgefangene

Inhaftierte in Florida, USA, sind in den Gefängnissen verpflichtet zu arbeiten und bekommen für diese Arbeit keinen Lohn. Sie sind außerdem verpflichtet eine Gebühr für ihren Gefängnisaufenthalt zu bezahlen. Z.B. 3 Dollar am Tag. Kosten für Kurse und Behandlungen müssen ebenfalls selbst bezahlt werden.

Die Kosten, die für die Allgemeinheit pro Gefängnisinsassen anfallen, belaufen sich auf über 20.000 Dollar pro Monat. Gefangene, deren Gefängnisaufenthalt zu Ende ist, bekommen 50 Dollar als Startgeld in ihr neues Leben, außerhalb der Gefängnismauern. Der Strafgefangene ist bei Strafende oft mit Schulden belastet, Gerichtskosten etc., die er nach Ablauf der Haftstrafe zurückzuzahlen hat. In 23% der Fälle können ehemalige Insassen diese Schulden nicht bedienen und werden wegen dieses Vergehen, wieder verhaftet und eingesperrt.

Sind Gesellschaftssysteme veränderbar

Wir Menschen auf der Erde leben in unterschiedlichen Staaten. Diese haben sich im Laufe der Zeit entwickelt. Können Bewohner die politischen Systeme in diesen Ländern verändern? 

Oft wissen wir nur wenig über die Bedingungen in anderen Ländern. Aber über das Internet sind zusätzliche Mitteilungen erhältlich, die ein umfassenderes Bild in solchen Umgebungen liefern. 

Stellen Sie sich vor, sie wollten Medien über ein Thema veröffentlichen, und Sie müssten dafür für Alltagsprodukte Werbung machen, in diesen Medien. Das heißt, damit Sie eine Sendung über das BGE machen können und um diese Produktion zu bezahlen, müssten Sie selbst in dieser Sendung, für z.B. Hundefutter, Versicherungen und Haargel werben und die Zuhörer auffordern, diese Produkte zu kaufen und auszuprobieren. 

Sieht das dann nicht so aus, als ob dieses Gesellschaftssystem bis in die letzte Zelle der Körper der Bewohner eingedrungen ist und dass es für niemanden möglich ist, diesem System zu entkommen?

Donnerstag, 11. Juli 2024

Wie geht es weiter mit dem BGE. Teil II

 Wenn das BGE aber ein Aspekt in der Gesellschaftsgestaltung ist, dann stellt sich die Frage, wie man überhaupt den Bereich der Gesellschaft in den Blick bekommt. Eine Möglichkeit wäre zu fragen, in welcher Gesellschaft will ich leben. Heute haben wir in den Medien oft bloss die Diskussion, gegen was sollen wir sein und was sollen wir ablehnen, so als ob dies die wichtigen Themen wären. Tatsächlich, also statt negativ sich in die Welt zu stellen und darüber zu sprechen, wogegen wir sind, sollten wir darüber reden, wofür wir sind. Wäre dies nicht viel angemessener und viel konstruktiver im Zusammenleben? Wird dieser Aspekt berücksichtigt, käme man zur Frage: In welcher Gesellschaft will ich leben? Welche Gesellschaften sind angemessen. Um diese Frage beantworten zu können, wäre zu schauen, an welchen Parametern, an welchen Werten wollen wir uns dabei orientieren. Ein bedeutender Bereich, wären die Grundrechte und Menschenrechte, da diese das Individuum im Blick haben und dessen Anliegen und Bedürfnisse. Wenn wir also der Meinung sind, dass nicht Gruppen ein Vorrecht haben, gegenüber anderen Gruppen oder gar Individuen, wenn wir also der Meinung wären, dass der einzelne Mensch in erster Linie in den Mittelpunkt zu stellen ist, dann heben wir auf die Grundrechte und Menschenrechte ab, die wir dann zur Grundlage unserer Betrachtung machen.


Schauen wir uns die gegenwärtige Politik an. Sie besteht in erster Linie aus dem Zurückhalten der Bürgerinteressen und Zur-Seite-schieben der Bewohner -Anliegen, statt dass diese stärker in den Mittelpunkt geraten würden. Heute haben wir in der Politik in erster Linie entweder nationalistische Anliegen oder eine Art Staatssozialismus, der über die Köpfe der Bewohner hinweg geht und das Soziale und den Arbeitsbereich regelt. Beide Wege sind nicht optimal für die Bürgeranliegen. Beides müsste ersetzt werden, durch andere Vorgehensweisen. Eine Bürgergesellschaft hätten wir auf der Ebene, dass wir uns gegenseitig gleichwertig behandeln und so uns gegenübertreten und die Anliegen der Mitmenschen immer auf eine sachliche Ebene heben und so einen besseren Umgang miteinander hätten. Unter einen Hut zu bringen, wäre einmal das, was wir unsere eigenen Anliegen nennen und dann angemessen wahrzunehmen, was die Bedürfnisse und Angelegenheiten der Mitmenschen sind und dass wir diesen ebenfalls Rechnung tragen. Gutes Beispiel dafür, ist die heutige Sozialgestaltung. Wenn wir durch die Stadt laufen und das Elend von Mitmenschen wahrnehmen, wissen wir eigentlich sofort, dass die gesellschaftlichen Umstände nicht richtig sind. Es kann schnell die Meinung entstehen, die Situation, die schlechte Situation der Mitmenschen, sei von diesen selbst in irgendeiner Art verursacht. Dies sollte uns aber nicht Grundlage sein, für das eigene Urteil. Stattdessen ist es wichtig, sich anzuschauen, wie wir konkret die Sozialgestaltung in der Gesellschaft handhaben. Im Zusammenhang mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen, haben viele Menschen genau dies getan. Man kann nicht sagen, dass die heutige Sozialgestaltung in der Gesellschaft richtig und gut ist. Im Gegenteil, sie ist in weiten Teilen schlecht und unangemessen. Genau da wäre zum Beispiel anzusetzen, wenn wir überlegen, in welcher Gesellschaft wollen wir leben, dass genau in diesen Bereichen und auch in der Arbeitsweltgestaltung weitere Verbesserungen und Änderungen wirksam werden. Das BGE ist somit nicht eine Eintagsfliege, sondern im Gegenteil, der Einstieg in die Wahrnehmung der Gesellschaft als Aufgabenbereich. Es ist nicht möglich, ständig nur aufs Privatleben zu schauen, wenn man einmal erkannt hat, dass die Situation im Privatleben verknüpft und verbunden ist, mit den Entscheidungen im Öffentlichen Raum, in der Politik, in der Gesellschaft.

Wie geht es weiter mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

Wer sich mit dem BGE in den letzten Jahren beschäftigt hat, konnte Menschen kommen und gehen sehen. Immer wieder treffen wir eine Zeit lang Personen, die sich für diesen Kulturimpuls verwenden und dann, diese Haltung wieder abbrechen oder aufgeben. Wie ist das einzuschätzen?

Natürlich können wir aus privaten Gründen eine Aktivität einschränken, weil wir momentan andere Dinge zu erledigen haben oder einfach nicht die Möglichkeit besteht, sich weiter für etwas einzusetzen. Dies ist sicher auch für andere Menschen verständlich und nachvollziehbar. 

Dennoch wirft dies die Frage auf, wie wir uns überhaupt ins Leben stellen.

Ständig sind wir mit privaten Angelegenheiten zugange, die wir für unsere eigene Lebenssituation bedeutsam erachten. Gesundheit, Einkommen, Beziehungen. Wohnsituation, Nahrung. Beruf, Arbeitsplatz, Psyche, etc. All das wollen wir angemessen regeln und verbringen mit diesen Aufgaben einen Großteil unserer Lebenszeit. Und dabei gibt es einen Bereich, den wir oftmals übersehen oder nicht so wichtig erachten und deshalb an andere Personen delegieren. Es ist die Gesellschaftsgestaltung. 

Wer sich mit dem BGE einige Jahre beschäftigt hat, müsste erleben können, dass die Gesellschaftsgestaltung ein sehr wichtiger Bereich ist, auch für das eigene Leben. Denn wir sind ständig mit Umständen konfrontiert, die durch Gesetze und Regeln bestimmt sind, die in unser Privatleben eingreifen und im Bereich öffentlicher Angelegenheiten entschieden sind. Alles, was im Öffentlichen Raum für die Allgemeinheit zu Gesetz und Regel wird, tangiert immer auch unser eigenes Leben. 

Insofern ist es unangebracht zu glauben, man könnte den Bereich der Gesellschaftsgestaltung vernachlässigen und sich überwiegend in das eigene Privatleben zurückziehen. Deshalb ist die Stellvertreter -Demokratie, Parlamentarische Demokratie längst nicht ausreichend, um den eigenen Beitrag in die Gesellschaftsgestaltung wirksam werden zu lassen. Viel besser geeignet ist die Direkte Demokratie. Und das ist der Grund, warum alle Parteien die Direkte Demokratie ablehnen. Denn diese schränkt die Wirksamkeit der Parteien ein und verstärkt die direkte Einwirkung der Bewohner und Bürger. 

Heute werden die Interessen der Bürgerinnen und Bürger nur unzulänglich durch die Parteien abgebildet. Tatsächlich haben wir immer dieselbe Politik, egal was gewählt wird, was dann mit Sachzwängen zusammenhinge.

Für eine Bürgerpolitik ist es aber notwendig, dass die einzelnen Menschen sich mit den Themenfeldern und Aufgaben in der Gesellschaft beschäftigen, und sich sachkundig machen, wie man die Probleme angemessen bewältigen könnte. Das heißt, sie müssen sich Zeit nehmen, um sich in die Bereiche einzuarbeiten. Wenn wir dann zu Ergebnissen unserer eigenen Forschungen und Untersuchungen kommen, sollten wir diese im Anschluss bekanntmachen. Am besten auf der eigenen Internetseite. Dann können sich andere Personen ein Bild davon machen, was ein Mitmensch zu den einzelnen Lebensfeldern denkt und dies vergleichen, mit den eigenen Ansichten. Und auf solchen Grundlagen sind dann Zusammenarbeit -Chancen gegeben und es besteht die Möglichkeit, miteinander in Kontakt zu treten.

Wenn man sich aber heute die Sozialen Netzwerke anschaut, dann überwiegen Beiträge, in denen die Personen stark verkürzt ihre Überlegungen einbringen und dies oft noch nicht einmal als Bürger, sondern anonym oder geschützt, hinter einer Institutions -Wall. Um bloß nicht auf gleicher Ebene den anderen Bewohnern gegenüberzutreten? 

Eine Vernetzung kann nur gelingen, wenn jede Person für sich aufzeigt und den anderen Menschen deutlich macht, welche Einsichten man sich selbst erarbeitet hat und ob das für andere ein Ansatz wären, zu kooperieren und sich zu verbinden, für einzelne Aktivitäten.

Wer sich also einmal mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen auseinandergesetzt hat, müsste aus dieser Erfahrung heraus dabei bleiben, sich für lebenswerte Gesellschaften zu engagieren. Und das BGE wäre dann ein Aspekt der Zusammenleben -Gestaltung. Dass man sich nach dieser Erfahrung zurückzieht und gar nicht mehr für die Gesellschaft eintritt, ist kaum vorstellbar.

Welches Zusammenleben ist verantwortlich

In Deutschland heisst es Bedarfsgemeinschaft oder Lebensgemeinschaft, in der Schweiz heisst es Konkubinat. Dabei geht es darum, dass man zusammenlebenden Menschen unterstellt, dass sie füreinander finanziell gerade stehen sollen. Diese Unterstellung durch Behörden und staatliche Einrichtungen ist eine schlechte Sozialgestaltung. 

Zwei Überlegungen sind bezüglich dieser Ausrichtung zu verwenden. Einmal, dass es tatsächlich Gemeinschaften geben sollte, in denen der Einzelne durch diese unterstützt wird und der zweite Gedanke ist jener, dass der Gemeinschaftsbegriff in diesem Fall nicht korrekt angewendet wird. 

Die staatlichen Einrichtungen und soziale Gesetzgebung wollen den Einzelnen in eine private Beziehung gestellt sehen, und diese private Beziehung soll die Verantwortung übernehmen, für den einzelnen Menschen zu sorgen, wenn dieser finanziell nicht in der Lage ist, sein Leben zu gestalten. Dieser Ansatz ist nicht richtig. Die Gemeinschaft, ist aber durchaus der richtige Weg. Sie soll aufkommen für den Einzelnen. Aber es ist nicht die kleine Gemeinschaft, also die Privatbeziehung, sondern ist die große Gemeinschaft, die Gesellschaft, die für den Einzelnen Sorge tragen muss und für ihn da sein sollte. Das ist das, was wir eigentlich als Aufgabe haben zu erkennen und wir sind jetzt auf einem Weg, dies deutlicher zu machen, z.B. mit dem BGE-Gedanken.

Donnerstag, 27. Juni 2024

Wie muss die Gesellschaft gestaltet sein

Wirtschaft und Arbeit bilden die Grundlage in allen Gesellschaften. Wie sollen wir Wirtschaft und Arbeit gestalten, damit wir alle davon einen Vorteil haben. Heute werden in vielen Ländern diese Fragen so beantwortet, dass es dort einen Arbeitszwang für die Bevölkerung gibt, auf der Arbeitsseite, und in der Wirtschaft nach Wachstum gesucht wird. Und Wohlstand wollen diese Gesellschaftsgestalter nach dem BIP messen. 

Aber ist das ausreichend?

Auf der Arbeitsseite ist der Arbeitszwang ein absolutes No-Go. Er widerspricht den Grundrechten und Menschenrechten. Deshalb sollte eine Arbeitswelt nicht darauf aufbauen. Und dennoch geschieht dies. Hier wäre anzusetzen, dass der Arbeitszwang abgeschafft wird. In der Wirtschaft nach Wachstum zu streben, egal ob es Standardwachstum oder grünes Wachstum ist, fördert einen übertriebenen Ressourcenverbrauch, was der Erde und letztlich uns allen schadet? Und Wohlstand einzig nach dem Bruttoinlandsprodukt zu beziffern ist Unfug, wenn wir jeden Tag in unserem Umfeld und auf der Straße, die Armut und das Elend der Leute erleben. Wohlstand muss neu definiert werden, wenn wir fragen, in welchen Gesellschaften wollen wir leben. Wohlstand sollte zu allererst die existenzielle Sicherheit aller Bewohner und letztlich aller Menschen auf der Erde zum Ziel haben, unabhängig von einem Arbeitszwang oder Arbeitspflicht. Das geht aber nicht mit den heutigen Gesellschaftssystemen und da kommt das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) ins Spiel. 

Wer eine Gesellschaft im Sinne eines Bedingungslosen Grundeinkommens befürwortet, sollte jetzt aktiv sich für einen Wandel in der Gesellschaftsgestaltung einsetzen und für das BGE sich verwenden. 

Sich informieren über die Medien?

Mit dem Internet gibt es mehr Möglichkeiten, sich mit Worten und Sätzen zu versorgen, als es vorher der Fall war. Vorher hatten wir das Fernsehen, Radio, Bücher, Zeitungen und Zeitschriften und Fotokopien. Heute haben wir zusätzlich das Internet. Was hat sich dadurch geändert? In erster Linie gibt es mehr Auswahl an Mitgeteiltem. Aber die Leute fragen jetzt, was ist wahr, was ist nicht wahr?

Zwar bestand diese Frage auch schon vor dem Aufkommen des Internets, aber ein Großteil der Medien wurde von Kräften kontrolliert, z.B. den Verlagen. Heute kann jeder sich direkt über das Internet anderen Menschen mitteilen. Deshalb besteht in vielen Ländern die Vorstellung, man müsse das Internet kontrollieren, damit sich nicht jeder einfach mitteilen kann. Das Internet ist aber in erster Linie ein Fortschritt. Viel leichter und schneller können wir an Informationen gelangen. 

Und vielleicht ist die Frage falsch gestellt und es geht nicht so sehr darum, was wahr ist und was nicht, sondern darum, in welche Richtung wollen die Menschen leben und ihr Dasein gestalten und welche Informationen brauchen sie diesbezüglich und wie finden sie andere Personen mit ähnlichen Interessen. 

Wenn man dann als Ausgangspunkt die Überlegung nimmt, in welcher Gesellschaft will ich leben, wie muss sie gestaltet sein, gelangt man zu den richtigen Ansatzpunkten für die eigene Forschungsreise. 

Natürlich können Aussagen im Internet, wie auch im Fernsehen, Radio, etc. falsch sein. Niemand kann die Aufgabe, letztlich selbst einzuschätzen, was wohl richtig ist, vollständig an andere Personen abgeben. Und wer es dennoch tut, liefert sich dem Urteil anderer gänzlich aus. Aber eigenständig bleibt man, wenn als letzte Instanz die Person immer selbst entscheidet.

Und wenn die Person sich in bestimmten Bereichen nicht kompetent genug hält? Dann sollte man wenigsten sich die Personen auswählen, denen man in dieser Hinsicht vertrauen will. Es geht womöglich mehr darum, sich einen Vertrauensstrom zu schaffen, der sich aus bewährten Quellen zusammensetzt und den man erweitert, sorgsam, sorgfältig und genau das könnte einen am ehesten schützen, vor einer Fake -Welt.

Samstag, 15. Juni 2024

Die Menschen in Kategorien packen?

Wer arm ist und Geld braucht, wird von den Behörden in Kategorien eingeteilt. Es gibt arme Kinder, arme Rentner, arme Alleinerziehende, arme Obdachlose und so weiter. Kategorien machen aber nur da Sinn, wo sie berechtigt sind. Dies trifft womöglich zu, beim Sonderbedarf oder zusätzlichen Bedarf von Behinderten. Da kann dann genau ausgerechnet werden, wie hoch dieser zusätzliche Bedarf ist. Andere Formen von kontrollierter Unterstützung sind eher abzulehnen. 

Menschen, die z.B. ihre Grundversorgung nicht bewerkstelligen können, in Kategorien zu packen, ist eher ungerecht, ..

  • weil dies eine Festschreibung bedeutet, aber die Lebenssituation der Menschen sich täglich ändern kann. 
  • weil dies scharfe Grenzen zieht, aber das Leben der Leute grundsätzlich flexibel ist.
  • weil dies eine Stigmatisierung bedeutet, indem Behauptungen über Personen aufgestellt werden.
  • weil dies Menschen unterschiedlich darstellt und so künstlich Unterschiede und eine Kluft zwischen den Bewohnern herstellt.
  • weil dies Aussagen für heute macht, die morgen schon wieder falsch sein können.
  • weil dies ein Bild von den Bürgern vermittelt, welches sie unvorteilhaft darstellt und eine unnötige Fixierung bedeutet.

Freitag, 14. Juni 2024

Arbeitgeber kommen den Mitarbeitern entgegen

IKEA zahlt mehr Lohn, ermöglicht mehr Teilzeitarbeit und bezuschusst Kinderbetreuung. Das bedeutet, Ausbeutung durch Arbeitgeber könnte zurückgehen.

Was ist passiert, damit diese Entwicklung in Gang kam? Qualifiziertes Personal zu finden, ist schwieriger geworden. Zwar stehen theoretisch viele Menschen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung, tatsächlich sind die begehrten Arbeitskräfte aber schwerer zu finden und sie sind anspruchsvoller geworden. Arbeitgeber, die dies erkennen, sind im Vorteil. 

Wenn Arbeitgeber die Arbeitnehmer als gleichberechtigte Player am Arbeitsmarkt anerkennen, müssen sie die Bedürfnisse der Menschen respektieren und diesen mit ihren Arbeitsbedingungen entgegenkommen.

Diese Entwicklung hat riesiges Potenzial und wird in den nächsten Jahren noch zunehmen. Nicht nur Arbeitgeber sind aufgerufen, ihre Partner in der Ökonomie anzuerkennen und fair zu behandeln, auch in der Gesellschaft selbst, werden Politiker nicht umhin kommen, mit den Bürgern korrekt umzugehen, statt sie schlecht zu behandeln. In Österreich sollen jetzt Medikamente kostenlos an Bedürftige verteilt werden, sofern ihre Notlage anerkannt wird. Überall haben wir dieselbe Tendenz. Wahrnehmen, wie es den anderen Menschen geht und dann korrekt und angemessen mit diesen umgehen. Eine entsprechende Grundstimmung wird sich in allen Gesellschaften durchsetzen und die Bewohner darauf bringen, aufmerksam ihre Mitmenschen anzuschauen.

Donnerstag, 13. Juni 2024

Arbeitgeber entlassen Mitarbeiter. Traurig aber wahr.

Wie kann so etwas passieren? Wo doch alle Mitarbeiter dieses Geld brauchen, um ihre Existenz zu sichern. Natürlich ist das keine Absicht der Chefs, aber wen interessiert das. Wenn die pure Existenz durch fehlendes Geld bedroht ist, dann ist allein dieser Umstand zutiefst verstörend und ärgerlich. In Ländern mit kapitalistischem Wirtschaftssystem, haben wir diese eingebaute Fehlfunktion, dass die Bürgerinnen und Bürger keine lebenslange Sicherheit haben, um die benötigten Güter zu erhalten, die ihr Dasein garantieren. Aber bedeutet das nicht, dass der Kapitalismus ein unbrauchbares Konzept ist und dass es wünschenswert wäre, ein geeigneteres Gesellschaftsmodell und Wirtschaftskonzept zu finden? Wirtschaft und Gesellschaft sollten ohne Unterbrechung, den Bewohnern eine sichere Existenz garantieren. Gesellschaftskonzepte, die dies nicht tun, sind fragwürdig und eher abzulehnen. 

Aber was gibt es sonst noch im Angebot. Da gab es das sozialistische Gesellschaftsmodell. Der Staat bestimmte, was an Arbeit gebraucht wird und jeder hatte in der Folge einen festen Arbeitsplatz. Sicher konnte der Staat auch zwischendrin entscheiden, dieses oder jenes brauchen wir neu, dieses oder jenes können wir aufgeben, aber die Bewohner hatten immer die Garantie einer sicheren Existenz, durch die staatliche Ordnung. 

Dieses Konzept macht einen deutlich besseren Eindruck als das kapitalistische. Denn der Einzelne ist nicht der Willkür verschiedenster Arbeitgeber ausgesetzt, bei Entlassung nicht zu wissen, ob sich denn ein neuer Dienstherr erbarmt, einen neuen Mitarbeiter/Knecht haben zu wollen. Im kapitalistischen Modell scheint die Arbeit im Vordergrund zu stehen, beim sozialistischen Modell scheint mehr der Arbeitnehmer wichtig zu sein. 

Neben den kapitalistischen und sozialistischen, gibt es noch totalitäre Gesellschaftskonzepte, die ein Stück weit ähnlich der sozialistischen Konzepte funktionieren, bloß mit eingebauter stärkerer Kontrolle der Bewohner und Arbeiter.

Diese bislang genannten Wirtschafts- und Gesellschaftmodelle sind allesamt veraltet und genügen nicht mehr modernen Formen des Zusammenlebens und -arbeitens. 

Welche Faktoren müssen moderne Gesellschaften berücksichtigen?

  • Die Bürger sind heute viel selbstständiger als noch vor Jahrzehnten. Das Herren/Sklaven Angestellten -Verhältnis welches in den alten Gesellschaftsformen noch üblich ist, passt nicht mehr.
  • Gesellschaftsgestaltung sollte nicht mehr die Sache einiger weniger sein, sondern alle Bewohner müssen dabei mitreden können.
  • Statt auf freies Unternehmertum, sollten die Gesellschaften mehr Wert darauf legen, dass die Wirtschaften alle Menschen mit Sicherheit mit allem Benötigten versorgen. Gesellschaftsformen, die dies nicht garantieren, sind für die Weltbevölkerung unbrauchbar.
  • In welchen Gesellschaften wollen wir leben. Diese Fragestellung sollte als Dauerauftrag den Menschen in aller Welt zugeteilt sein. Es macht keinen Sinn, an überkommenen Konzepten festzuhalten