Samstag, 25. Januar 2025

Gibt es ein Toleranz Paradoxon?

Wer Intoleranz dulden würde, hätte als Ergebnis, die Abschaffung der Toleranz. Deshalb müsse der Tolerante intolerant sein, damit die Toleranz weiterhin geschützt ist.

Welche Sicht ist auf solche Einschätzungen möglich?

  • Der Tolerante könnte in seiner Einschätzung nicht objektiv sein, sondern subjektiv. Und damit wäre seine Einschätzung nicht korrekt, sondern fehlerhaft und abzulehnen.

  • Und was will der Tolerante gegenüber dem vermeintlich Intoleranten tun, damit die Toleranz erhalten bleibt. Diesen nicht zu Wort kommen lassen? Mit welchen Methoden denn, mit welchen Maßnahmen? 

Wenn der vermeintlich Tolerante jetzt mit Gewaltmaßnahmen gegen die vermeintlich Intoleranten vorgehen will, welches Ausmaß dürfen solchen Gewaltmaßnahmen haben? Will man die vermeintlich Intoleranten ins Gefängnis stecken, sie bestrafen, weil sie ihre vermeintliche Intoleranz veröffentlichen wollen?

Je gewalttätiger und restriktiver die Gewaltmaßnahmen sind, mit denen der vermeintlich Tolerante die Toleranz schützen will, um so mehr führt er seine angebliche Toleranz ins Absurde. 

Aber, statt über Toleranz zu sprechen, könnten wir aufzeigen, in welchen Gesellschaften wir leben wollen und welche positiven Charakteristika diese haben. 

Die Rechte auf freie Meinungsäußerung, Religionsfreiheit, Wissenschaftsfreiheit, Weltanschauungsfreiheit und weiterhin die Rechte auf körperliche Unversehrtheit und existenzielle Sicherheit, dürfen nicht in Frage gestellt und relativiert werden. 

Und das sogenanne Toleranz Paradoxon könnte ein erster Versuch sein, diese Grundrechte zu relativieren. Stattdessen müssen die Grundrechte absolut gesetzt sein und dürfen niemals eingeschränkt und ausgeschaltet werden. 

Was dabei herauskommt, wenn man Grundrechte und Menschenrechte relativiert, konnte man während Corona erleben, als das Grundrecht auf körperliche Selbstbestimmung relativiert wurde und man es quasi zur Pflicht machen wollte, dass sich alle impfen lassen. An dem Beispiel sieht man, in welche falsche Richtung die Entwicklung gehen kann, wenn die Machtverhältnisse das ermöglichen. 

Das Toleranz Paradoxon macht die Tür auf, für schlechte Entwicklungen. Dann will derjenige, der sich selbst als tolerant bezeichnet, dieses Etikett auch dann behalten wollen, wenn er anderen die Grundrechte einschränkt. 

Das heißt aber nicht, dass keine Gefahren in allerlei Richtungen bestehen. Wie kann man die Demokratie schützen, wie kann man liberale Gesellschaften erhalten?

Vermeintliche und tatsächliche Intoleranz kann dann im Zusammenleben der Menschen entstehen, wenn die Lebensverhältnisse sehr schlecht sind. So haben wir heute viele Demokratien, die am Ende sind, die jegliches positives Ansehen verloren haben und nur noch vom Glanz der Vergangenheit existieren. Was ist das Schlechte der heutigen Demokratien?

Sie sind unmenschlich gestaltet. In ihnen herrscht der Arbeitszwang für alle und damit unterscheiden sie sich nicht mehr von den echten Diktaturen und totalitären Staaten. Sie sind in dieser Hinsicht genauso schlecht. Aus der miserablen Arbeitsmarkt-, Wirtschafts- und Sozialgestaltung in den Demokratien, erwächst ein Widerstand und ein Unmut in den Bevölkerungen, der sich auch verbal ausdrückt. Die Leute bringen ihren Unmut zurecht gegen die Politiker vor und rechte Tendenzen werden lautstärker. Das deckt sich mit den Erfahrungen in und vor der Nazizeit in Deutschland. Schlechte Lebensverhältnisse können die Menschen radikalisieren. 

Statt nun die Gesellschaftsgestaltung zu verbessern, z.B. mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen (BGE) will man die Unzufriedenen mundtot machen, indem man die Kritik pauschal als Hassreden verunglimpft und Intoleranz gegenüber Kritik rationalisiert und rechtfertigt.

Vielleicht würde sich das Intoleranz Problem von selbst in weiten Teilen erledigen, wenn wir erst einmal für lebenswerte, humane, menschenwürdige Gesellschaften sorgen. Die heutigen Gesellschaften sind schlecht gestaltet und das ist zuallererst der Ausdruck von Intoleranz. Man will alle Leute in den Arbeitsmarkt zwingen und tolerant wäre der Staat, wenn er von diesem Zwang absähe. - Der Staat muss tolerant und human sein, dann färbt das auf die Bevölkerungen ab. 

Update:
Ist heute die Welt in die Guten und die Bösen aufgeteilt? Wenn ja, muss gefragt werden, was die Guten von den Bösen unterscheidet. Das Toleranz Paradoxon dient dazu, die Angleichung der Guten an die Bösen (mit den gleichen Methoden, Gewalt und Macht ausüben) zu rechtfertigen. 

Aber gut wäre nur derjenige, der die Grundrechte und Menschenrechte in Ruhe lässt und sie nicht anrührt. Wer aber ständig Ausreden hat, warum er schon wieder schlecht handelt, der hat sich im Grunde genommen längst an die andere Strömung angeglichen. 

Das ist auch kein Wunder. In totalitären und diktatorischen Staaten, haben die Machthaber, egal, ob sie sich in Parteien organisieren oder anders, immer das Sagen gegenüber der Bevölkerung. Und das mag manchen in den Demokratien erstrebenswert erscheinen. Dann aber, hebt sich die Trennung von Gut und Böse auf und alle sind böse.

Donnerstag, 23. Januar 2025

Auf was achten, in unserer Lebenssituation

Work-Live-Balance ist wichtig. Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Da scheint hindurch, dass die persönlichen Interessen und die beruflichen Anforderungen sich miteinander vertragen müssen. Und wie sieht es aus, wenn dies nicht der Fall ist?

Menschen können aus unterschiedlichsten Gründen, nicht ihre ganze Kraft in irgendeinen Job einbringen. Zum Beispiel psychische Belastungen, familiäre Umstände, Gesundheitseinschränkungen, allgemeine Lebensumstände, etc. In den heutigen Arbeits-, Wirtschafts- und Sozialsystemen, wird dieser Umstand aber zum Nachteil der Betroffenen behandelt. Unsere Gesellschaftssysteme sind so ausgerichtet, dass Personen weniger Möglichkeiten haben und Rente erhalten, die im Laufe ihres Lebens wenig für andere arbeiteten oder die selbstständig waren und nicht in die Rentenkassen einzahlten. Diese Umstände in unseren Gesellschaften, machen diese zu schlechten Gesellschaften, mit schlechter Lebensqualität. 

Was muss sich ändern und verbessern?

Alle Menschen benötigen, unabhängig von ihrem Arbeitseinsatz für andere, sichere Lebensbedingungen, in Form von ausreichend Einkommen plus preiswertem Wohnraum, preiswerter Energie, Nahrungsmittel, Kleidung, preiswertem Internet und preiswertem Öffentlichen Nahverkehr.

Wenn wir auf die Gesellschaften blicken, muss uns allen auffallen, ob diese menschengemäß gestaltet sind. Und das sind sie heute ganz und gar nicht.  

Montag, 6. Januar 2025

Wahrnehmung und Kommunikation über Soziale Netzwerke starten?

Wichtig ist die Frage, wie man sich ins Gespräch begibt. Und was das mit Sozialen Medien und Netzwerken zu tun hat.

Oder will man erst mal zu bestimmten Themen sich informieren und Beiträge von anderen Leuten lesen?

Über Beiträge von Teilnehmern in Sozialen Netzwerken, kann man zu deren Internetseiten gelangen, auf denen meist mehr Worte stehen, als z.B. in einem Bluesky Beitrag. Dann kann man schauen, ob diese Person einen Feed auf der Homepage bereitstellt und diesen dann abonnieren und der eigene Feed Reader bekommt automatisch die neuesten Beiträge der gewählten Internetseiten.

Dann ist die Frage, ob man selbst zu den gewählten Themen Beiträge schreiben will, auf den eigenen Internetseiten, auf der eigenen Homepage. Will man das, dann können andere Leute diese Beiträge lesen und einschätzen, ob sie mit den gemachten Aussagen etwas anfangen können und sie interessiert. 

So kann man gegenseitige Wahrnehmung versuchen. 

Natürlich besteht die Möglichkeit, dass man zwar zu den gleichen Themen schreibt, aber nicht zu denselben Schlussfolgerungen und Standpunkten gelangt. Dann muss man halt weitersuchen, ob man noch Leute mit ähnlichen Meinungen und Einstellungen findet, wie man sie selbst hat.

Sonntag, 5. Januar 2025

Wie geht es weiter, mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen?

Vielleicht so.

Viele Fans, Interessierte, Anhänger und Freunde des Bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) lassen sich von der Euphorie tragen, wenn eine Begeisterung für dieses Thema in der Öffentlichkeit wahrnehmbar ist. Aber diese Begeisterung kann nachlassen, insbesondere dann, wenn sich das Thema nicht umsetzen lässt und wenn zu wenige bei der Sache mitziehen.

Dann werden Projekte eingestellt, Personen wenden sich wieder anderen Themen zu und die ganzen Aktivisten verschwinden mehr oder weniger von der Bildfläche.

Aber ist diese Entwicklung berechtigt?

Bestimmt nicht. Es geht darum, das Thema in einem größeren Zusammenhang zu sehen. Das BGE ist Teil einer gesellschaftlichen Entwicklung, die schrittweise in Gang kommt. Das BGE betrifft die Sozialgestaltung in den Gesellschaften und den Arbeitsbereich und die Wirtschaft in den Lebenszusammenhängen. 

Wenn man dieses erkennt, dann kann man sich auch weiterhin für sinnvolle Entwicklungen in den Gesellschaften einsetzen. Quasi lebenslang. Weil dieses Thema, die Gesellschaftsgestaltung, eines der Bürgerinnen und Bürger ist, in funktionierenden Demokratien.

Wenn wir also den Dauerbrenner erkennen, der hinter dem BGE steht, die Gesellschaftsgestaltung als Aufgabe, dann können alle Personen, die sich in dieses Thema eingearbeitet haben, dieses nahtlos in den größeren Kontext einer weiteren gesellschaftlichen Entwicklung einbauen. 

Eine gute Gelegenheit wäre z.B. die Einrichtung von Arbeitskreisen mit Personen ähnlicher Denkrichtung, mit denen man dann weiter an diesen Themen arbeiten kann, um am Ball zu bleiben. 

Ein Rückzug, nur weil das BGE jetzt gerade nicht eingeführt wird, ist also überhaupt nicht angebracht. Die gesellschafts-gestalterische Arbeit der Bürger, ist eine nicht endende Aufgabe. 

Nachrichtenbewertung

Die traditionellen Medien und Politiker, sind immer seltener Quelle für Informationen. Auch deshalb, weil Missinformation, Propaganda und Fake News, den Leuten Sorge bereitet. Stattdessen suchen sie sich die Mitteilungen bei den Mitbürgern, in aller Welt. Was sagen die. Welche Botschaften bringen sie aus ihrem Leben und ihrer Erfahrung in die Runde. Was erleben sie bei ihrer Arbeit und in ihrem Beruf, was schlagen sie vor. Und in der Fülle an Nachrichten, Threads, Messages, Retweets, haben wir mittlerweile alles, was wir an Informationen brauchen. 

Aber war es denn früher einfacher, Propaganda von Wahrheit und Fake News von Fakten zu unterscheiden, als es die Möglichkeiten im Internet sich auszutauschen, noch nicht gab. Vielleicht gab es früher nur die Lüge und die Unwahrheit und niemand hatte sich daran gestört, weil gar keine anderen Quellen zur Verfügung standen?

Und heute ist es leichter die Lüge von der Wahrheit zu unterscheiden?

Wenn man zu einem Thema eine Nachricht erhält, muss der Empfänger immer selbst entscheiden, ob das Mitgeteilte glaubwürdig, wichtig, interessant oder berechtigt erscheint. Wer soll den sonst dieses Urteil fällen? Würden wir uns auf andere verlassen, wäre das ein Ausdruck von Unmündigkeit. Sicher kann man zu einem Thema, in welches man sich nicht eingearbeitet hat, auf das Urteil anderer bauen, wenn man diese für glaubwürdig hält und ihnen vertrauen und sich auf sie beziehen will.

Aber oft beschäftigen wir uns mit ausgewählten Themen, in die wir uns interessehalber bereits vertieft haben. Also kennen wir uns aus und können selber entscheiden. Außerdem können wir gefühlsmäßig sagen, welche Nachrichtenverbreiter sympathischer wirken als andere. Wer sich zwangsweise bezahlen lässt, ist schon mal unsympathisch.

Freitag, 3. Januar 2025

Arbeitserleben

Immer wieder sagen die Menschen, dass ihre Arbeit sie unzufrieden macht. Die Gründe sind unterschiedlich. Aber was öfters zu hören ist, sind die Arbeitsbedingungen, über die die Leute klagen. Und bei den Arbeitsbedingungen ist es oft die Mehrarbeit, die die Werktätigen zu leisten haben. Diese Mehrarbeit macht ihnen zu schaffen. 

Oft sind es Überstunden, die sie zu leisten haben. Sie sollen mehr arbeiten, als grundsätzlich vereinbart ist. Und in der heutigen Zeit ist oft der Grund, dass andere Mitarbeiter sich krank gemeldet haben und für diese sollen sie jetzt die Arbeit machen. 

Es nützt auch nichts, zu sagen, dass jeder krank werden kann und sich krank meldet. Denn leider kann der Einzelne erleben, dass immer wieder dieselben, über das Jahr verteilt sich dauernd krank melden, nicht selten an den Brückentagen, vor oder nach Feiertagen, vor oder nach dem eigenen Urlaub. Oder dann, wenn sie zur Spätschicht oder Nachtschicht antreten müssten.  

Wie reagieren diejenigen, die das ausbaden müssen? Sie sind natürlich verärgert. Aber warum wehren sie sich nicht einfach, wenn denn die Bedingungen am Arbeitsplatz so schlecht sind? Weil es nicht leicht ist, einen gleichwertigen Job zu finden, weil man die jetzige Arbeit kennt und bei einem neuen Job alles wieder von vorne beginnt, weil man abgemahnt und letztlich gekündigt werden kann, wenn man sich weigern würde, die Mehrarbeit zu leisten. Die Arbeitsbedingungen in Diktaturen, totalitären Staaten und Demokratien sind gleichermaßen schlecht, weil in allen Gesellschaftsformen die Arbeitspflicht für die Bevölkerung herrscht. Mit der Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens, wäre die Arbeitspflicht abgeschafft. So aber, ist jeder genötigt, seine Arbeitskraft herzugeben, um existieren zu können und die existenzsichernden Güter zu erhalten.

Arbeitszwang

Obwohl der Arbeitszwang das Problem ist, wird er aber als solcher nicht wahrgenommen. Das ist ein bisschen so, als ob jemand Sklave ist und er hätte die Option frei zu sein, aber die Freiheit wird als Möglichkeit nicht wahrgenommen, denn als Sklave hat man sein Essen, die Unterkunft und man muss sich nicht erst um eine Arbeit bemühen, man macht einfach was der Master sagt. Man will halt bloß ein bisschen bessere Arbeitsbedingungen, aber nicht frei sein?  

Denn wenn manche Arbeitnehmer, die so heftig über ihre Arbeitsbedingungen schimpfen und klagen, mit dem Arbeitszwang konfrontiert sind, und wenn der abgeschafft wäre, könnten sie ja den Job einfach kündigen, dann wollen sie davon nichts hören und davon nichts wissen. Denn der Arbeitszwang wird seltsamerweise von vielen Menschen klaglos hingenommen, als Schicksal, weil es halt so ist und daran könne man nichts ändern oder sollte man nichts ändern, denn das wäre unmoralisch, wenn nicht mehr jeder zur Arbeit gezwungen ist. So in der Art, ist dann die Reaktion, wenn die Leute, die so heftig über ihre Arbeitssituation klagen, mit Möglichkeiten konfrontiert sind, die Sache aus einem anderen Licht zu sehen.

Und das ist auch der Grund, warum das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) es so schwer hat, in der Gesellschaft eine breite Unterstützung zu finden, weil es immer wieder welche gibt, die es als unmoralisch empfinden, wenn nicht alle in der Gesellschaft, die arbeitsfähig sind, zur Arbeit gezwungen sind. 

Der Irrtum bei dieser moralischen Betrachtung, liegt in der Gewichtung der Ethik und Sittlichkeit. 

  • Ist es ungerecht, wenn nicht alle zur Arbeit verpflichtet sind?
  • Ist es gerecht, wenn jede arbeitsfähige Person zur Arbeit für andere gezwungen ist?
  • Ist es eine Grundrechtsverletzung und Missachtung der Menschenrechte, wenn wir die Bürgerinnen und Bürger nötigen, per Gesetze und Verordnungen, ihre Arbeitskraft an andere Leute verkaufen zu müssen?
  • Haben wir eine gute und lebenswerte Gesellschaft, wenn in ihr Arbeitszwang für die Bewohner herrscht?

Je nach dem, wie wir selbst die Antworten auf diese Fragen geben, ist unser Verhältnis zur Grundeinkommen-Idee.