Es ist schon interessant, Leute zu beobachten, die die Weltsituation kommentieren, die Befindlichkeiten der Menschen und ihr Verhalten.
So z.B., dass jemand das Verhalten anderer als unrichtig und ablehnenswert darstellt, in einem Beitrag, weil diese die Genderszene angreifen und kritisieren. Dann aber, im weiteren Verlauf, kritisiert diese Person selbst andere Gruppen, so, als ob seine Kritik an diesen anderen völlig nachvollziehbar sei.
Der Widerspruch sieht dann so aus:
Der Kommentator kritisiert andere, weil diese Gruppen kritisieren, und das Verhalten dieser anderen sei nicht vollziehbar.
Danach kritisiert dieser Kommentator selbst Gruppen, stellt dann aber sein Verhalten als normal und richtig dar.
Wie kann man das Verhalten der anderen ablehnen, wenn man letztlich sich selbst so verhält, wie diese anderen? Das ist der Widerspruch. Und deshalb sind solche Kommentatoren fragwürdig.
Es sei denn, man gehört selbst zu der Gruppe, die dieser Kommentator repräsentiert.
Daran sieht man auch schon, dass wir heute eine Insider- Kommunikation haben. Alle sprechen nur noch aus der eigenen Perspektive, was sie mögen und was nicht.
Daran wäre nichts auszusetzen, wenn man gleichzeitig, die Positionen der anderen respektieren würde. Aber genau das macht man ja nicht.
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Hier wird deutlich, was Demokratie ist. Wir Menschen sind nicht alle in einer Insidergruppe. Wir gehören verschiedenen Gruppierungen an oder gar keiner, als Individuum.
Demokratie bedeutet demnach, Respekt vor der Lebensweise und Weltsicht des Mitmenschen. Wer diesen Respekt nicht aufbringt, ist kein Demokrat?
Wer also Kommentator ist, Historiker, etc. und nicht merkt, wenn die eigene Kritik an anderen begleitet ist, von eben dem gleichen Fehlverhalten, das man diesen anderen vorwirft, der hat das Recht zur Kritik verwirkt und beschreibt nur seine egoistischen Sichtweisen und Vorstellungen. Ein Demokrat ist diese Person keineswegs?
Aber dieses Fehlverhalten ist ganz leicht festzustellen. In einem kurzen, halb- bis einstündigen Beitrag, kann jemand sich so widersprechen und bemerkt es noch nicht mal.
Beispiel: die guten und die bösen Staaten. Da beschreibt jemand die bösen Staaten, wie sie alle Lebensbereiche manipuliert und okkupiert haben: Parteien, Politik, Kultur, Justiz, Militär und Polizei, Medien und Information. Der Widerspruch in solchen Beiträgen besteht dann darin, dass diese Kommentatoren gar nicht bemerken, dass dieselbe Manipulation in allen anderen Staaten ebenfalls um sich greift. Dies ist ein Widerspruch in der eigenen Wahrnehmung.
Dieser Widerspruch ist aber so deutlich und so schnell feststellbar, dass man sich fragt, warum die agierende Person es nicht selbst bemerkt.
Demokratie bedeutet, den anderen mit seinen Lebensweisen und Ansichten leben lassen, so, wie man mit den eigenen Ansichten ebenfalls in Ruhe gelassen sein will.
Wer das missachtet mit seinem Verhalten und seinen Äußerungen, ist kein Demokrat.
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Wie kommt man aus dieser Situation heraus?
Viele wollen nicht wahrhaben, dass sie dieses Fehlverhalten praktizieren. Dann kann sich natürlich nichts ändern, weil man nicht wahrnimmt (wahrnehmen will), dass man genauso sich verhält, wie man es anderen vorwirft.
Dieses Nicht-wahrhaben-wollen kommt daher, dass man die eigenen Sichtweisen für überlegen und angemessener hält, als das Denken und die Vorstellungen der Mitmenschen.
Der erste Schritt wäre demnach, die Schwächen der eigenen Sichtweisen erkennen und die Berechtigung anderer Perspektiven in den Blick bekommen.
Dann sind wir aber noch lange nicht durch. :-)
Jetzt, wenn wir uns selbst klarmachen, dass die Perspektiven der anderen berechtigt sind, dann fehlt immer noch die Antwort auf die Frage, was denn von uns allen als Regeln, Normen, Vorgaben und Gesetzen beachtet gehört und was wir trotz der eben gerade anerkannten Verschiedenheit der Menschen und unterschiedlichen Ansprüchen, dennoch von uns allen anerkannt, fordern sollten.
Denn auch wenn wir die Verschiedenheit von uns allen, letztlich respektieren (wollen), so ist doch trotz dieser Verschiedenheit eine Einheitlichkeit in der Wahrnehmung bestimmter Einzelaspekte des Daseins, anzustreben.
Worauf könnte sich diese Einheitlichkeit beziehen?
Zum Beispiel auf die Grundrechte der Individuen, die Menschenrechte. Das wir also trotz der eben anerkannten Unterschiede, dennoch darauf aus sind, von allen eine Zustimmung und Anerkennung dieser Schutzrechte für das Individuum zu erreichen.
Was bedeutet aber diese Anerkennung, z.B. der Menschenrechte und Grundrechte? Sie bedeutet, dass niemand, keine Einzelpersonen, Gruppen und auch keine Staaten, Politiker, Justiz das Recht haben, die Individualrechte der Bürger zu verletzen. Und zwar nie, das heißt, auch nicht in sogenannten Notfallsituationen, wie Krieg, Krankheit etc.